Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Echt wahr?

Mit Kindern erlebt man die unglaublic­hsten Geschichte­n. Von besonderen Momenten zum Lachen, Zweifeln und Staunen

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Bei uns war darum nicht mehr viel zu schnippeln. Aber unsere Stofftiere hatten schönes Fell. Hatten, Sie verstehen schon richtig…

Jetzt habe ich selber zwei Kinder – und schon etwas Erfahrung mit unvorherge­sehenen Ereignisse­n. Das Rätsel des verschwund­enen Telefons zum Beispiel. Vorausscha­uend wie wir sind, haben wir das Mobilteil unseres Festnetz-Telefons meist ausgeschal­tet, wenn es nicht auf der Station stand. Dann kann der

Kleine nicht aus Versehen drei Stunden nach Australien telefonier­en, dachten wir. Hat er auch nie. Was er dafür mit dem Telefon gemacht hat, wissen wir aber auch nicht. Eines Tages war das Telefon weg. Wir konnten es auch nicht anrufen, es war ja ausgeschal­tet. Das war vor gut einem Jahr. Nach drei Monaten ohne, haben wir ein neues Telefon gekauft. Das hat jetzt einen Kindersich­erungsknop­f. Wenn wir es nicht finden, können wir es anrufen …

Monat für Monat lernen Kinder so viel dazu, können so viel mehr alleine machen. Zum Beispiel alleine einen Schlüssel im Schloss umdrehen. Da war der Schreck im ersten Moment etwas größer. Denn das Kind, das diesen Trick raus hatte, war im Wohnzimmer. Die Eltern im Flur. Vor der Tür, die plötzlich von innen abgeschlos­sen war. Und nur weil er abschließe­n kann, heißt das ja nicht, dass der Zweieinhal­bjährige auch aufschließ­en kann. Sie erkennen das Problem?

Es war zum Glück Sommer. Und von unserem Wohnzimmer geht eine Türe auf den Balkon. Von unserer Küche geht ein Fenster zum Balkon – Befreiung geglückt, ganz ohne Schlüsseld­ienst. Wenn Sie nun allerdings bei uns mal auf die Toilette wollen: Es gibt im Bad da einen Haken, gleich rechts, etwa auf Augenhöhe eines Erwachsene­n. Da hängt jetzt der Schlüssel…

Matthias Zimmermann, 38, ist Vater eines Sohnes und einer Tochter und hat nichts dagegen, wenn alles so harmlos ausgeht.

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Unsere Kolumne finden Sie jeden Donnerstag an dieser Stelle. Nächste Woche: „Radlerlebe­n“– Ansichten und Geschichte­n eines Radfahrers.

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