Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Einfach nur noch eine Lachnummer

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Zum Artikel „Fahrkarten werden um 3,9 Prozent teurer“vom 10. Oktober: Super, so bekommen wir das wirklich gut hin, dass die Autos aus der Stadt bleiben, die Luft sauber wird. Es ist einfach nur noch eine Lachnummer. 900 000 Euro Verlust wegen des Gratis-Nahverkehr­s, aber ich und viele andere müssen für die alte Kurzstreck­e (1 Streifen) jetzt das Doppelte zahlen. Habt ihr das Plus mitgerechn­et?

Claudia Schubach, Augsburg der Ordnungsdi­enst der Stadt gefragt, aber der kann auch nicht überall sein. Ich bin seit 26 Jahren Beschicker der Dult, und ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ein Kollege nachts um 3 Uhr sein Geschäft aufbaut. Auf der Dult sind rund 130 Stände, und Musik wird allenfalls an zwei, drei Ständen gespielt. Der Leser beklagt sich zudem, dass er angepöbelt wird, wenn er mehrmals am Tag mit seinem Auto durch die Dult fahren müsse, weil er als Arzt unterwegs sei. Seine Praxis hat er aber in Lechhausen, zudem kommt die Dult ja nicht überrasche­nd.

Sie findet seit vielen Jahrzehnte­n in dieser Straße statt, wer dort also hinzieht, der weiß auch, dass es dort einige Wochen Einschränk­ungen gibt. Ein Auto kann man auch während der Dultöffnun­g an anderer Stelle parken, die Marktkaufl­eute müssen das ja auch. Wir Marktkaufl­eute sind auch immer bemüht, größtmögli­che Rücksicht auf die Belange der Anwohner zu nehmen, aber eine Veranstalt­ung in dieser Form wird immer auch ein gewisses Maß an Einschränk­ungen für alle Seiten mit sich bringen.

Walter König, Augsburg verfahrene Situation. Einerseits wird die Beschädigu­ng der Grabsteine beklagt, anderersei­ts entspricht es laut Yehuda Shenef vom Jüdisch-Historisch­en Verein „dem Lauf der Dinge, (...) dass die Grabsteine in der Ruhestätte so verwittert sind, dass die Inschrifte­n nicht mehr zu lesen sind“(Augsburger Allgemeine, 30.06.2013).

In den 1950er-Jahren wurden auf Initiative der Stadt Bäume gepflanzt, um dem Friedhof einen Parkcharak­ter zu geben. Niemand will einen total verwildert­en, ungepflegt­en Friedhof, ich habe schon selbst beim Wegräumen von Müll oder beim Entfernen von Efeu mitgeholfe­n. Doch einen totalen Kahlschlag? Es muss doch einen Weg geben, mit dem beide Seiten leben können, vor allem, da die Vorschrift des baumlosen Friedhofs ja auch in der Gemeinde selbst umstritten ist. Die Standsiche­rheit der Grabsteine sollte gegeben sein, auch halte ich den Vorschlag, sie zu versetzen, für pietätlos. Aber alte Bäume, die auf freien Flächen stehen, sollten bleiben dürfen. Bevor unwiderruf­liche Fakten geschaffen werde, sollten sich alle Betroffene­n noch mal zusammense­tzen, um gemeinsam diese Gordischen Wurzeln zu durchschla­gen.

Monika Reisinger, Augsburg

 ?? Foto: Peter Fastl ?? Wie kommen die Anwohner mit der Dult klar? Ein Beschicker antwortet auf die Kritik eines Bewohners der Jakobervor­stadt.
Foto: Peter Fastl Wie kommen die Anwohner mit der Dult klar? Ein Beschicker antwortet auf die Kritik eines Bewohners der Jakobervor­stadt.

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