Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Klinikum: Lieber sprechen als streiken
Die Drohung klingt gewaltig: unbefristeter Streik der Pflegekräfte am Klinikum. Schon befristete Streiks hatten dazu geführt, dass Operationen ausfielen. Wie soll das erst aussehen, wenn Krankenschwestern und Pfleger länger in den Ausstand treten?
Noch ist es nicht so weit und die oben beschriebenen Gedanken sind von der Gewerkschaft sicherlich einkalkuliert. Es geht darum, Druck aufzubauen. Verdi möchte auf diesem Weg die Lage der Pflegekräfte – und am Ende der Patienten – verbessern. Das gleiche Gut, das Wohl der Patienten, kann das Klinikum als Argument gegen einen Streik ins Feld führen. Und auch dem Krankenhaus muss es daran gelegen sein, dass sein Personal die Arbeit auch bewältigen kann. Das Klinikum verweist auf Verbesserungen, die allerdings auch nach Streiks zustande kamen. Wenn beide Seiten nur das Beste wollen, gibt es nur eines: Die noch anberaumten Gespräche müssen sinnvoll genutzt werden, um vor Ort eine Lösung zu finden, die auch in Zeiten des Uniklinikums tragfähig ist.
Eines muss man dabei auch sehen: Nicht alles ist vor Ort zu lösen. Wenn es schlicht an Personal fehlt, müssen auch andere Schrauben gedreht werden. Zum Wohl der Pflegekräfte und Patienten.