Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Immer mehr Gesichter
Am Sonntag wird der Bayerische Landtag gewählt. Das sind alle Kandidaten im Augsburger Land Weshalb so viele Kandidaten um Stimmen werben
Landkreis Augsburg Schon der Blick auf die nebenstehende Grafik zeigt: Der Wähler hat es nicht leicht, im Augsburger Land den Überblick zu behalten. Denn dort treffen drei Stimmkreise für den Land- und Bezirkstag zusammen. Das führt zu einer entsprechend großen Zahl von Direktkandidaten. Auf dem Schaubild ist auch zu sehen, wer wo mit der Erststimme wählbar ist.
In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Wahlplakate am Straßenrand aber noch größer geworden, und noch mehr Gesichter schauen einen an. Tiefere Ursache der wundersamen Plakat- und Kandidatenvermehrung ist das bayerische Wahlrecht.
Es erlaubt den Wählern, ihre Zweitstimme an einen Kandidaten persönlich zu vergeben. Und das führt nun dazu, dass so mancher Bewerber noch ein paar „Entscheidungshilfen“am Wegesrand platzieren lässt, auf dass sie ihm am Sonntag in der Wahlkabine helfen. Die Kombination aus Erst- und Zweitstimme ist vor allem für die Vertreter jener Parteien interessant, welche in den Stimmkreisen im Kampf um das Direktmandat unterliegen. In den vergangenen Jahren waren das in Schwaben immer alle Parteien außer der CSU.
Auch wenn es für die Bewerber persönlich nicht reichen sollte: Bekannte Namen auf der Kandidatenliste ziehen vielleicht die ein oder andere Stimme an und helfen so dem Gesamtergebnis der Partei, das wiederum für die Zahl der Mandate in München den Ausschlag gibt.
Und so findet sich bei den Freien Wählern der frühere Königsbrunner Bürgermeister Ludwig Fröhlich auf der Kandidatenliste wieder. Vor allem im Holzwinkel bekannt ist der Adelsrieder Schmiedemeister Anton Rittel.
Ohne Stimmkreis keine große Chance
Auf die Kandidatenliste der schwäbischen CSU haben es auch zwei bislang nur örtliche bekannte Vertreter ihrer Partie geschafft: der Westendorfer Oliver Schneider und der Zusmarshauser Christian Weldishofer. Ohne eigenen Stimmkreis haben sie keine Chancen auf den Einzug in den Landtag – damit sind sie aber nicht allein. Auch Adelsrieds Bürgermeister Erna Stegherr-Haußmann auf der SPD-Liste hat nur Außenseiter-Chancen, ebenso die stellvertretende Landrätin Sabine Gründwald aus Schwabmünchen.
Bei den Grünen hat die Königsbrunner Kommunalpolitikerin Ursula Jung einen Platz auf der Liste inne, bei der FDP der Neusässer Markus Jung.