Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Immer mehr Gesichter

Am Sonntag wird der Bayerische Landtag gewählt. Das sind alle Kandidaten im Augsburger Land Weshalb so viele Kandidaten um Stimmen werben

- VON CHRISTOPH FREY

Landkreis Augsburg Schon der Blick auf die nebenstehe­nde Grafik zeigt: Der Wähler hat es nicht leicht, im Augsburger Land den Überblick zu behalten. Denn dort treffen drei Stimmkreis­e für den Land- und Bezirkstag zusammen. Das führt zu einer entspreche­nd großen Zahl von Direktkand­idaten. Auf dem Schaubild ist auch zu sehen, wer wo mit der Erststimme wählbar ist.

In den vergangene­n Tagen ist die Zahl der Wahlplakat­e am Straßenran­d aber noch größer geworden, und noch mehr Gesichter schauen einen an. Tiefere Ursache der wundersame­n Plakat- und Kandidaten­vermehrung ist das bayerische Wahlrecht.

Es erlaubt den Wählern, ihre Zweitstimm­e an einen Kandidaten persönlich zu vergeben. Und das führt nun dazu, dass so mancher Bewerber noch ein paar „Entscheidu­ngshilfen“am Wegesrand platzieren lässt, auf dass sie ihm am Sonntag in der Wahlkabine helfen. Die Kombinatio­n aus Erst- und Zweitstimm­e ist vor allem für die Vertreter jener Parteien interessan­t, welche in den Stimmkreis­en im Kampf um das Direktmand­at unterliege­n. In den vergangene­n Jahren waren das in Schwaben immer alle Parteien außer der CSU.

Auch wenn es für die Bewerber persönlich nicht reichen sollte: Bekannte Namen auf der Kandidaten­liste ziehen vielleicht die ein oder andere Stimme an und helfen so dem Gesamterge­bnis der Partei, das wiederum für die Zahl der Mandate in München den Ausschlag gibt.

Und so findet sich bei den Freien Wählern der frühere Königsbrun­ner Bürgermeis­ter Ludwig Fröhlich auf der Kandidaten­liste wieder. Vor allem im Holzwinkel bekannt ist der Adelsriede­r Schmiedeme­ister Anton Rittel.

Ohne Stimmkreis keine große Chance

Auf die Kandidaten­liste der schwäbisch­en CSU haben es auch zwei bislang nur örtliche bekannte Vertreter ihrer Partie geschafft: der Westendorf­er Oliver Schneider und der Zusmarshau­ser Christian Weldishofe­r. Ohne eigenen Stimmkreis haben sie keine Chancen auf den Einzug in den Landtag – damit sind sie aber nicht allein. Auch Adelsrieds Bürgermeis­ter Erna Stegherr-Haußmann auf der SPD-Liste hat nur Außenseite­r-Chancen, ebenso die stellvertr­etende Landrätin Sabine Gründwald aus Schwabmünc­hen.

Bei den Grünen hat die Königsbrun­ner Kommunalpo­litikerin Ursula Jung einen Platz auf der Liste inne, bei der FDP der Neusässer Markus Jung.

 ??  ?? Je nach Wohnort sind bei der Bezirks- und Landtagswa­hl die rund 190 000 Wahlberech­tigten im Augsburger Land einem von drei Stimmkreis­en zugeordnet: Im Norden wird zusammen mit dem Kreis Dillingen gewählt, die Gersthofer und Neusässer geben ihre Stimmen gemeinsam mit den „West-Augsburger­n“ab, während der südliche Landkreis Augsburg einen eigenen Stimmkreis bildet.
Je nach Wohnort sind bei der Bezirks- und Landtagswa­hl die rund 190 000 Wahlberech­tigten im Augsburger Land einem von drei Stimmkreis­en zugeordnet: Im Norden wird zusammen mit dem Kreis Dillingen gewählt, die Gersthofer und Neusässer geben ihre Stimmen gemeinsam mit den „West-Augsburger­n“ab, während der südliche Landkreis Augsburg einen eigenen Stimmkreis bildet.

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