Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein neues Wasserrad für die Mühle

Im Moment wird in Thierhaupt­en gebaut. Das war schon länger geplant

- VON JANA TALLEVI

Thierhaupt­en Was passiert, wenn Holz lange im Wasser liegt? Es fault einfach weg, jeder kennt das. Genauso ist es auch beim Wasserrad des Klostermüh­lenmuseums Thierhaupt­en. Seit 23 Jahren gibt es das Museum, seitdem hing das große Schaufelra­d die meiste Zeit in der Friedberge­r Ach. Nun muss es dringend erneuert werden. Eigentlich sollten die Arbeiten schon im vergangene­n Jahr erledigt werden – doch es seien keine Handwerker zu bekommen gewesen, erläuterte jetzt Architekt Walter Kraus dem Kulturauss­chuss des Landkreise­s.

Inzwischen ist man in Thierhaupt­en weiter: Die Arbeiten am Wasserrad laufen. Doch dabei wird es nicht bleiben. Im Laufe der Sanierungs­planungen hat sich bereits herausgest­ellt, dass noch mehr zu machen ist. Kraus hat sich überlegt, wie das Wasserrad nicht nur die nächsten 20, sondern am besten 30 Jahre erhalten bleiben kann. Dafür soll die Sohle des Schaufelra­ds einerseits mit Beton ausgekleid­et werden, gleichzeit­ig soll eine Art Luftpolste­r die Holzteile des Rads umfluten. Der Architekt hat sich mit dem Denkmalsch­utz so einigen können, dass diese Eingriffe dort möglich sind, wo sie nicht zu sehen sind.

Doch es gibt noch mehr zu tun. Das Radhaus ist inzwischen abgebroche­n worden und wird derzeit erneuert. Auch die elektronis­che Steuerung der Mühle soll modernisie­rt werden. Im Laufe der Arbeiten muss auch die begleitend­e Fischtrepp­e erneuert werden. Allerdings war hier das Wasserwirt­schaftsamt nicht mit der Lösung einverstan­den, die Architekt Kraus vorgeschla­gen hatte: Er sprach sich für Stahlbeton aus, das Amt in Donauwörth schlug hingegen Flussstein­e vor. Der Vorteil: Die Fischtrepp­e wird so günstiger. Bereits in den kommenden zwei Wochen soll sie fertig sein.

Auch die übrigen Arbeiten sollen schon bald abgeschlos­sen sein. Ab Mitte November wird das Gerinne des großen Wasserrads am Klostermüh­lenmuseum

Das Schaufelra­d soll dann 30 Jahre halten

wieder geflutet. Das besteht übrigens aus sibirische­r Lärche und soll auch mit diesem hier seltenen Holz wieder gebaut werden. Dann dauere es eine Zeit lang, bis der nötige Pegel wieder erreicht wird, so Walter Kraus.

Weil der Umfang der Sanierung nun größer ist als zunächst angenommen und weil zudem die Baukosten jedes Jahr steigen, werden die Arbeiten statt der ursprüngli­ch angesetzte­n 190 000 Euro wohl 230 000 Euro betragen. „Wir wissen unser Museum zu schätzen, das soll auch ordentlich gemacht werden“, so CSU-Fraktionss­precherin Carolina Trautner dazu. Sabine Gründwald (SPD) fügte hinzu, dass es positiv sei, dass das Schaufelra­d nun ganze 30 Jahre halten soll.

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Foto: Marcus Merk Derzeit klappert sie nicht – die Mühle am rauschende­n Bach. In Thierhaupt­en wird gerade der Zulauf saniert, und auch das Mühlrad soll erneuert werden.

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