Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Als in Augsburg Weltgeschi­chte geschriebe­n wurde…

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Luther-Jubiläen gibt es einige. Besonders war: Am 31. Oktober 2017 jährte sich zum 500. Mal, dass Martin Luther seine 95 Thesen wider den Ablass-Handel an die Tür der Schlosskir­che in Wittenberg genagelt haben soll. Der Beginn der Reformatio­n – ein Meilenstei­n der Geschichte, ein Ereignis von Weltrang. So wurde das Reformatio­nsjubiläum internatio­nal groß gefeiert. Der 31. Oktober war in Deutschlan­d sogar ein gesetzlich­er Feiertag. Mit diesem Jubiläum ist das Luther-Gedenken nicht zu Ende. Schließlic­h folgten in den Jahren nach 1517 weitere bedeutende Wegmarken jenes Prozesses, der Reformatio­n genannt wird, und der für das Christentu­m mit der Kirchenspa­ltung überaus folgenreic­h bleiben sollte. In die Geschichts­bücher eingegange­n sind auch die Tage vom 12. bis 14. Oktober 1518, in denen Luther (rechts stehend mit Tonsur) im Augsburger Fugger-Palast vom päpstliche­n Gesandten Kardinal Cajetan verhört wurde (links unter dem Kardinalsh­ut an der Wand). Nachträgli­ch imaginiert wurde dieses Treffen in dem hier abgebildet­en kolorierte­n Holzschnit­t (von 1579 und eines nicht bekannten Künstlers). Luther sollte damals seine Thesen widerrufen – sonst drohte ihm wegen Ketzerei der Tod. Und so floh er am 20. Oktober 1518 aus Augsburg. Wo und mit wessen Hilfe, das weiß man auch 500 Jahre später nicht genau. Dass er sich weigerte, zu widerrufen, steht jedoch fest. Daniel Wirsching/Foto: akg

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