Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Freiheitli­che Partei Österreich­s (FPÖ) und die Medien

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FPÖ regiert seit Ende 2017 mit der konservati­ven ÖVP von Kanzler Sebastian Kurz. Seitdem gab es mehrere Angriffe auf Medien – eine Auswahl:

● Rundfunk FPÖ-Vizekanzle­r HeinzChris­tian Strache postete im Februar auf Facebook: „Es gibt einen Ort, an dem Lügen zu Nachrichte­n werden. Das ist der ORF“– zu einem Bild, das den Star-Moderator des öffentlich­rechtliche­n Senders, Armin Wolf, zeigt. Der klagte; Strache entschuldi­gte sich und zahlte 10 000 Euro. Wolf spen- dete sie an das Dokumentat­ionsarchiv des österreich­ischen Widerstand­s. ● Soziale Medien Im Juni wurde bekannt, dass in einer Sitzung des ORF-Stiftungsr­ates, dem FPÖ-Vertreter Norbert Steger vorsitzt, eine Richtlinie angedacht wurde: Journalist­en sollen „auch im privaten Umfeld“auf „öffentlich­e Äußerungen und Kommentare in sozialen Medien“verzichten.

● BVT-Affäre Nach öffentlich­er Kritik an einer Razzia beim österreich­ischen Bundesamt für Verfassung­sDie schutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT), die Kickls Innenminis­terium veranlasst­e, gab dieser den Medien die Schuld daran – sie betrieben Verunsiche­rung. Dies empfanden Journalist­en als Drohung, in Redaktione­n Hausdurchs­uchungen durchführe­n zu lassen – zumal sie bereits Hinweise darauf hatten. Fünf Chefredakt­eure reagierten im Juli in einer konzertier­ten Aktion mit kritischen Leitartike­ln. Ein parlamenta­rischer Untersuchu­ngsausschu­ss befasst sich mit der BVT-Affäre. (dp)

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