Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nix is fix

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Aber alles ist möglich Noch völlig unbemerkt von der breiten Öffentlich­keit, aber nicht von mir, verbreitet sich das „nix“immer stärker in deutschen Zeitungen. Dass es unser München-Korrespond­ent verwendet und Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder, ein Franke, verwundert nicht. Dass aber der Kölner Pfarrer Franz Meurer im Interview mit der Süddeutsch­en Zeitung auf die Frage „Haben Sie daran gedacht aufzuhören?“antwortete: „Ich hab nix, warum soll ich an so was denken?“– das war dann selbst für mich, fränkische­r Nix-Sager wie Söder

(unser Foto), überrasche­nd.

Noch überrasche­nder eine kleine Google-Suche:

Okay, der erste Treffer war eine Überschrif­t aus dem Oberbayeri­schen Volksblatt: „Nix für Kinder, nix für Erwachsene“, aber gleich Treffer Nummer zwei ein Kommentar aus dem Berliner Kurier: „So bringt der Video-Schiri nix“. Und Treffer Nummer drei diese WeltÜbersc­hrift: „Steinmeier versteht nix mehr. Die anderen aber auch nicht“. Das „nix“hat es weit gebracht, und das, wo es doch laut Duden nur ein umgangsspr­achlich gebrauchte­s Pronomen mit der Bedeutung „nichts“ist – sowie den Synonymen „kein bisschen, keinen/ nicht einen Deut, kein Fünkchen“.

Schön wäre es, wenn sich „kein Fünkchen“durchsetze­n würde, und wir in Zeitungen Sätze lesen würden wie: „Steinmeier versteht kein Fünkchen.“Die Welt hätte gleich einen viel fröhlicher­en Klang. Aber kann ja noch kommen, schließlic­h gilt, was der große österreich­ische Liedermach­er Rainhard Fendrich einst sang: „Alles ist möglich / aber nix is fix.“

Gilt auch und gerade für Söder, unseren Noch-Ministerpr­äsidenten. So muss man das wohl angesichts desaströse­r Umfragewer­te und der CSU-internen Machtkämpf­e schreiben, die bereits vor der Landtagswa­hl öffentlich ausgetrage­n wurden. Was am Sonntag nach 18 Uhr passieren wird? Siehe Fendrich.

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