Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Turnen statt reiten auf dem Pferd
Voltigieren: Wie ein Auftritt im Wettkampf bewertet wird
Schwabmünchen Lautes Klatschen, rund 350 Zuschauer, anmutige Mädchen und Jungen in bunten Kostümen und schön hergerichtete Pferde füllten die Halle des Reitund Fahrvereins Schwabmünchen. Beim Voltigierturnier traten sowohl Leistungs- als auch Nachwuchssportler gegeneinander in Einzelwettbewerben und Gruppenturnieren an.
Die Punktzahl – bestenfalls 10,0 – setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen. Pferd, Voltigierer und Longenführer müssen eine Einheit sein, um gut abschneiden zu können. In der Pferdenote wird unter anderem mit einberechnet, wie das Pferd auf die Anweisungen und Hilfen des Longenführers reagiert und wie die Galoppade, die Art und Weise, wie das Pferd galoppiert, vom Pferd ausgeführt und vom Longenführer kontrolliert wird. Beim Voltigierer selbst wird bewertet, wie der Schwierigkeitsgrad der gewählten Übungen bei der Kür ist, wie ordentlich die Figuren ausgeführt sind und wie der Auftritt gestaltet ist. Hierbei wird auf die Musikinterpretation geachtet.
Die Auftritte der Einzelvoltigierer laufen nach einem bestimmten Muster ab. Pferd, Longenführer und Voltigierer laufen zusammen in die Longe. Nach der Begrüßung des Richters begibt sich der Voltigierer an den Rand, der Longenführer positioniert sich mittig. Mittels der Longe wird dem Pferd gezeigt, in welchem Radius es im Kreis laufen soll. Nach einem Handzeichen nimmt der Voltigierer Anlauf und macht einen Aufsprung auf den Pferderücken. Nun turnt er verschiedene Pflichtübungen. Danach springt der Voltigierer wieder ab. Nach einigen Runden, die das Pferd allein läuft, springt er wieder auf und führt seine individuelle Kür vor. Das Pferd ist mit speziellen Hauben, Diademen und Strümpfen geschmückt, der Voltigierer selbst mit einem farblich passenden Kostüm.
Bei der Kreismeisterschaft von Augsburg und Aichach erreichte Melanie Niggl aus Stettenhofen vom Augsburger Pferdesportverein im Einzelvoltigieren den ersten Platz.