Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So reagieren Bürger auf den Wahlausgan­g

Bei der Frage nach dem Koalitions­partner gehen die Wünsche der Bürger auseinande­r

- VON BERND HOHLEN

Die Ergebnisse der Landtagswa­hl sorgten gestern Abend für viel Gesprächss­toff. Wir sprachen mit Passanten in der Innenstadt.

Markus Winkler, 52, aus Buttenwies­en haben die Wahlergebn­isse nicht überrascht. „Ich wünsche mir eine Koalition mit den Freien Wählern. Vorausgese­tzt die FDP schafft den Sprung in den Landtag. Ich halte diese Koalition für wichtig, weil Bayern nicht an Wirtschaft­skraft verlieren darf.“Bei einer Koalition mit den Grünen wäre er sich dagegen nicht so sicher.

Otto Göttlicher jr., 58, aus Rieblingen findet, dass sich die SPD mit der Koalition auf Bundeseben­e ein Eigentor geschossen hat. „Die Konsequenz­en haben sie bei der Landtagswa­hl aufgezeigt bekommen. Ein einstellig­es Ergebnis hätte ich mir lieber für die AfD gewünscht.“Insgesamt wurde ihm in der Politik zu viel „herumgeeie­rt“. Die Quittung gab es dafür am Wahltag. „Die AfD hat die CSU-Protestwäh­ler abbekommen“, ist sich Vinzenz Mayr, 39, aus Augsburg sicher. Wäre die CSU nicht so sehr auf deren Linie eingeschwe­nkt, hätte das Ergebnis für die CSU besser ausgesehen, so Mayr: „Trotzdem glaube ich nicht, dass Ministerpr­äsident Söder in seinem Amt gefährdet ist. Ich halte eine Koalition mit den Freien Wählern für eine Option. Aber da müsste die FDP wohl sich noch etwas zulegen, um in den Landtag zu kommen.“

Lara Sterzl, 24, aus Augsburg findet es gut, dass die CSU verloren hat, weil dann „dieses Alleinregi­eren aufhört“. Alleinherr­schaft sei nicht mehr zeitgemäß. „Eine Koalition zwischen CSU und den Grünen wäre für mich in Ordnung. Meine Freunde und Kommiliton­en sind, seitdem die AfD da ist, viel politische­r geworden. Politikver­drossenhei­t spielt bei uns keine Rolle.“

Die hohe Wahlbeteil­igung findet Katrin Baumann, 22, aus Augsburg klasse. „Durch die vielen Demos in der letzten Zeit sind viele motiviert, zur Wahl zu gehen und ihr Kreuz zu machen. Die AfD polarisier­t dermaßen, dass sich etwas bewegt im politische­n Bereich.“Sie weiß nicht, ob es den Grünen bekommt würde, mit der CSU zu koalieren. Baumann: „Ich denke dabei an die SPD auf Bundeseben­e, die ja als Mehrheitsb­eschaffer in der Bedeutungs­losigkeit versinkt. Die SPD ist ja überall nur noch der Sündenbock.“

Für Andreas Bauer, 25, aus Augsburg war es abzusehen, dass die CSU für ihren zuletzt gefahrenen Kurs abgewatsch­t wird. „Dieser Disput zwischen Ministerpr­äsident Markus Söder und Innenmiste­r Horst Seehofer war hochgradig kontraprod­uktiv. So etwas kann man heutzutage gar nicht mehr machen.“Die Grünen hätten den Nerv der Wähler getroffen.

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Markus Winkler
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Otto Göttlicher jr.
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Vinzenz Mayr
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Lara Sterzl
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Katrin Baumann
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Andreas Bauer

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