Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein Omen für die nächste Kommunalwahl
Die Direktkandidaten der CSU haben es in Augsburg auch dieses Mal geschafft: Johannes Hintersberger, im Maximilianeum ein bekanntes Gesicht, und Neuling Andreas Jäckel sitzen künftig im bayerischen Landtag. Überraschend ist das nicht: Augsburgs CSU setzte ihre Direktkandidaten bei den vergangenen Landtagswahlen bislang immer durch.
Dieses Ergebnis darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Partei auch in Augsburg Federn lassen musste. Denn der landesweite Trend spiegelt sich in dieser Stadt nahezu exakt wider: Christsoziale und Sozialdemokraten haben Stimmen verloren; wer jubelt, sind die Grünen und die AfD.
Für die SPD ist dies auch in der Vorausschau auf die Kommunalwahl 2020 ein schlechtes Omen. Bislang ist sie im Stadtrat mit 13 Sitzen nicht nur zweitstärkste Kraft nach der CSU (28 Sitze). Sie ist auch Teil der Regierungskoalition, der als kleiner Partner noch die Grünen mit aktuell sieben Sitzen angehören. In zwei Jahren aber könnte es anders aussehen. Denn bei der SPD gibt es – jedenfalls derzeit – keinen Kandidaten, der gegen den amtierenden Oberbürgermeister Kurt Gribl eine Chance hätte. Die Grünen dagegen könnten durch gute Politik im Land in zwei Jahren auch in der Stadt punkten. Die Ausgangslage ist gut, denn mit etwas Glück schicken sie diesmal zwei Abgeordnete nach München.
Auf einem anderen Papier steht, welche Auswirkungen das Ergebnis der Landtagswahl für Bayerns drittgrößte Stadt haben wird: Bislang war der Freistaat Augsburg wohl gesonnen, was sich auch finanziell auszahlte. Nun ändert sich die politische Konstellation. Ob die künftige Landesregierung ebenfalls so spendabel ist, wird man sehen.