Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Gebühren für die Friedhöfe steigen kräftig
In Thierhaupten erhöhen sich die Kosten zum Teil um das Doppelte. Das liegt auch an an den Kieswegen und an der notwendigen Grünpflege
Thierhaupten Seit 15 Jahren wurden die Gebühren für die Gräber und den Friedhof in der Marktgemeinde Thierhaupten nicht geändert. Nun wird es eine deutliche Erhöhung geben. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Dabei wurde das sensible Thema Friedhofsgebühren durchaus lange diskutiert.
Hintergrund: Die drei Friedhöfe in Thierhaupten gehören der Marktgemeinde. Die Gebühren, die derzeit dafür erhoben werden, de- cken gerade einmal 45 Prozent der Kosten, den Rest zahlt die Kommune.
Bürgermeister Toni Brugger erklärte, dass beispielsweise für die Versorgung mit Trinkwasser alle Kosten auf die Bürger umgelegt werden müssen. Anders sehe es bei den Friedhofsgebühren aus. Bei diesen Kosten könne die Kommune aus Pietätsgründen beschließen, dass nicht 100 Prozent von der Allgemeinheit zu tragen sind.
Das Problem in Thierhaupten: Im St. Georg Friedhof und im Gottesacker in Neukirchen gibt es viele Kieswege. Diese wurden früher mit einem Unkrautvernichtungsmittel besprüht, damit sie nicht zuwuchern. Diese Mittel dürfen mittlerweile nicht mehr eingesetzt werden. Doch alternative Methoden wie das Abdampfen oder Abflammen haben sich laut Brugger nicht bewährt. Aus diesem Grund wurde eine zusätzliche Hilfskraft eingestellt, die mehrmals mit der Hacke durchgeht, um das Unkraut zu jäten. Hinzu kommt, dass der naturnahe Friedhof am Kloster mit seinen Grünanlagen einen wesentlich höheren Pflegeaufwand hat.
Schließlich einigte sich das Gremium darauf, dass der Kostendeckungsgrad bei 60 Prozent liegen soll. Das bedeutet, dass die sogenannte Grabnutzungsgebühr, die für die ersten 25 Jahre fällig wird, beispielsweise für ein Grab mit Sockel von jährlich 22 Euro auf 24 Euro steigen. Nach der Ruhefrist von 25 Jahren kann das Grab künftig im Fünfjahresrhythmus verlängert werden. Zuvor war dies nur für 25 Jahre möglich.
Einen deutlichen Kostenanstieg gibt es bei den jährlichen Friedhofsgebühren. Diese steigen beim Klosterfriedhof von 30 auf 60 Euro und für den Friedhof St. Georg und in Neukirchen von 20 auf 40 Euro.
„Wir sind erschrocken, was da für Zahlen rauskamen“, gab Brugger nach der Sitzung zu. Dennoch habe sich das Gremium schließlich mit einer knappen Mehrheit dafür ausgesprochen. Das Hauptargument dabei sei gewesen, dass es so lange Zeit keine Erhöhung gegeben hatte. Übrigens: Für die Urnengräber, die es erst seit einigen Jahren gibt, bleiben die Preise gleich. Die Nutzungsgebühr kostet 33 Euro und die Friedhofsgebühr 24 Euro.