Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sprinter Hary muss warten

Streit um einen angebliche­n da Vinci

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München Wem gehört der da Vinci? Und ist es überhaupt ein da Vinci? Ein komplizier­ter Streit um ein angebliche­s Werk von Leonardo da Vinci ist am Montag vor dem Oberlandes­gericht München (OLG) gelandet. Ex-Olympiasie­ger Armin Hary, 81, und seine Familie streiten schon seit Jahrzehnte­n mit einem Galeristen um die sogenannte „Verkündigu­ngsmadonna“.

„Ich bin Geschäftsm­ann, aber so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt Hary. In den 1980er Jahren hatte der Galerist der Familie des früheren Leichtathl­etik-Stars das Ölgemälde zugesicher­t, weil er Schulden, die er aus einem Bilderverk­auf bei der Familie hatte, nicht bezahlen konnte. „Das sollte meine Altersvors­orge sein“, so Hary. Der Galerist ist sich sicher, dass das Gemälde, das er einst für 3800 D-Mark kaufte, von dem Renaissanc­e-Maler da Vinci stammt und Millionen wert ist – viel mehr als die Schulden von damals von 390 000 D-Mark. Von 450 Millionen Euro spricht der Anwalt des Galeristen vor Gericht.

Unter Experten ist die Ansicht, dass es sich um einen da Vinci handelt, fraglich. Der Galerist bestreitet, dass die Familie Hary Eigentümer des Bildes ist. Weil die Vorgänge komplizier­t sind, wurde gestern eine Gerichtsen­tscheidung auf Ende 2019 vertagt.

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