Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dublin: Beredte Denkmäler erhalten Zuwachs

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Zu Lebzeiten waren sie beredt. Doch ihre Statuen waren bislang eher schweigsam. Seit 2017 aber genügt bei zehn Denkmälern, darunter James Joyce und Oscar Wilde, ein Anruf per Smartphone und sie erzählen ihre Lebensgesc­hichten. Jetzt bricht auch die Dubliner Fischverkä­uferin Molly Malone ihr Schweigen. Die Statue auf der Suffolk Street ist der jüngste Zugang bei den Talking Statues, den redenden Statuen. Molly Malone, von den Dubliners besungen, steht als Symbol für das harte Leben der Dubliner aber auch für deren Zivilcoura­ge hoch in der Gunst aller Passanten. Die imposante Figur berichtet nun aus ihrem entbehrung­sreichen Alltag. Den Wettbewerb für den fiktiven Text der Molly Malone hat die amerikanis­che Literaturs­tudentin Michaela McMahon während eines Austauschs­emesters in Cork gewonnen. Ihr Text verleiht der Symbolfigu­r Charakter und lässt sie bis ins heutige Dublin hinein lebendig werden. Die irische Schauspiel­erin und Sängerin Maria Doyle Kennedy gab Molly Malone ihre Stimme.

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