Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Der neue Lehrstuhlinhaber
● Neuzugang Mit neuen Forschungsergebnissen zum Klimawandel sorgt auch Professor Wolfgang Buermann für Aufsehen. Seit Oktober ist er Inhaber des Lehrstuhls für Physische Geographie mit Schwerpunkt Klimaforschung an die Universität Augsburg. Buermann kommt von der University of Leeds (England) nach Augsburg. Er ist Hauptautor einer neuen Studie, die im Wissenschaftsjournal „Nature“veröffentlichten wurde.
● Forschung Die neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass durch den Klimawandel das Pflanzenwachstum im Frühling immer früher beginnt. Bis- her dachte man, dass dieses Phänomen den Klimawandel verlangsamt, weil dadurch mehr Biomasse produziert und Kohlenstoff aus der Atmosphäre gebunden wird. Satellitendatenauswertungen zeigen nun das Gegenteil: In vielen Gegenden führt ein vorverlegter Frühling sogar zu einer verringerten Biomasseproduktion im folgenden Sommer und Herbst. Es wird dadurch also eher weniger als – wie bislang angenommen – mehr CO2 aus der Atmosphäre gebunden. Analysiert wurden Satellitenbilder aus dreißig Jahren – der gesamte Globus nördlich des 30. Breitengrades wurde unter- sucht, von Südeuropa und Japan bis zu den Tundra-Regionen im Norden. ● Ergebnis Buermann sagt, „die bisher verwendeten Klimamodelle müssen also angepasst werden, die Lage des Weltklimas ist noch angespannter als bisher gedacht.“Die Mechanismen seien jedoch kompliziert und regional unterschiedlich, sagt Mitautor Matthias Forkel von der TU Wien. (AZ/eva)