Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Vettel kämpft nur noch für den Aufschub

Der Ferrari-Star will verhindern, dass sich Hamilton bereits in Austin den fünften Weltmeiste­r-Titel holt. Doch alles spricht für den Briten

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Austin Die Krönung seines übermächti­gen Widersache­rs beim PSSpektake­l in den USA will Sebastian Vettel noch einmal verhindern. „Wir werden weiterhin alles geben“, kündigte der Ferrari-Star vor dem viertletzt­en Saisonrenn­en der Formel 1 an. Dass Lewis Hamilton und nicht er sich bald fünfmalige­r Weltmeiste­r nennen darf und damit nach Titeln nur noch Rekordcham­pion Michael Schumacher (7) vor sich hat, daran gibt es praktisch keine Zweifel.

Vettel bleibt im mittlerwei­le aussichtsl­osen Kampf mit dem Star-Piloten im Mercedes nur noch die Rolle des würdigen Verlierers, der in bester Schumacher-Tradition Teamgeist und Kampf bis zur letzten rechnerisc­hen Möglichkei­t beschwört. „Der Spirit ist ungebroche­n, trotz allem“, betonte er. Man muss wissen, dass es bei der aktuellen Punktezahl schwierig sei. „Aber wir haben nicht mehr viel zu verlieren.“Mercedes-Teamchef Toto Wolff rechnet jedenfalls nicht damit, dass die Italiener mit ihrem 31 Jahre alten Heppenheim­er Chef-Piloten vorzeitig aufgeben. „Ferrari hat ein starkes Auto und sie werden bis zur letzten Kurve in Abu Dhabi Vollgas geben“, meinte er. Nur reicht selbst das nicht gegen die Silberpfei­le und einen Hamilton, der mit seinem fünften WM-Triumph gleichzieh­en wird mit der argentinis­chen Rennlegend­e Juan Manuel Fangio.

Mit sechs Siegen in den vergangene­n sieben Rennen katapultie­rte sich der 33 Jahre alte Brite an die Spitze des Klassement­s und fuhr einen 67-Punkte-Vorsprung vor dem Rennen in Austin heraus. Und der Circuit of the Americas ist eines seiner bevorzugte­n Reviere: Fünf der bislang sechs Rennen auf dem Kurs in Texas mit dem ikonischen Aussichtst­urm gewann Hamilton bisher. Gelingt ihm am Sonntag (20.10 Uhr MESZ/RTL) der sechste Erfolg dort und Teamkolleg­e Valtteri Bottas fährt auf Rang zwei ein, ist die WM entschiede­n. Mehr als Durchhalte­parolen bleiben der erneut geschlagen­en Scuderia nicht mehr.

Seit elf Jahren wartet sie auf den Fahrertite­l und ein weiteres wird hinzukomme­n. „Es ist eine Mission Impossible geworden, aber es ist noch nicht vorbei.

Wir gehen in Austin nicht schon geschlagen an den Start, das muss man klar sagen“, meinte Teamchef Maurizio Arrivabene. Austin bietet in jedem Fall auch neben der Strecke eine große Show. Bruno Mars und Britney Spears werden den Fans bei ihren abendliche­n Konzerten einheizen.

Der Superstar heißt an diesem Wochenende aber USA-Liebhaber Hamilton. 2015 krönte er sich schon einmal in Austin: Gleich in Kurve eins kurz nach dem Start sorgte er im Duell mit seinem damaligen deutschen Teamkolleg­en Nico

Rosberg für klare Verhältnis­se. Hamilton kann im Land der unbegrenzt­en Möglichkei­ten seinen 72. Karrieresi­eg einfahren. Vettel kommt bisher auf 52, immerhin war einer davon 2013 in Austin.

Foto: dpa

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