Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Vereine machen bei dieser Olympiade große Sprünge
Die Vereinsolympiade kommt an – nicht nur bei den Teilnehmern, sondern auch bei den Zuschauern
Schon beim ersten Spiel der Vereinsolympiade auf der Gersthofer Kirchweih kommt Stimmung auf. Kein Wunder: Die sieben Vereine, die sich angemeldet haben, treten im Sackhüpfen gegeneinander an. Was sonst noch dabei geboten war, lesen Sie auf
Gersthofen Schon beim ersten Spiel der Vereinsolympiade auf der Gersthofer Kirchweih kommt viel Stimmung auf. Kein Wunder: Die sieben Vereine, die sich angemeldet haben, treten im Sackhüpfen gegeneinander an. Immer zwei Teilnehmer hüpfen durch das halbe Bierzelt und müssen zurück an der Bühne auch noch ein Puzzle lösen. Organisatorin Dagmar Walter von der Stadtverwaltung achtet zusammen mit einer Kollegin auf die Zeit. Am Ende der Vereinsolympiade warten auf den Gewinner 50 Liter Freigetränke.
Raffael Wehr von der Freiwilligen Feuerwehr ist nach seiner Runde durchs Bierzelt etwas außer Atem. Kein Wunder, denn seine Zeit von einer Minute und 50 Sekunden ist durchaus beachtlich. Außerdem hat er vor dem Ausschank im Bierzelt einen spektakulären Sturz hingelegt. Er scheint es aber gut überstanden zu haben. „Es war etwas rutschig“, erklärt er.
Sein Diensthelm hat sich in jedem Fall gelohnt. „Wir machen hier zum ersten Mal mit, aber es macht richtig Spaß“, sagt Wehr. Er genießt es, zusammen mit den Freunden vom Verein an dem Event teilzunehmen. Das Sackhüpfen hat er nicht ganz freiwillig, aber gerne „fürs Team“übernommen.
Die Freiwillige Feuerwehr Gersthofen nennt sich bei der Vereinsolympiade die „Lechbunzer“, das Team der Faschingsgesellschaft Lechana heißt „Lechhupfer“. Einen Witz über die beiden Namen kann sich der Dritte Bürgermeister Reinhold Dempf bei der Moderation nicht verkneifen. Auch die anderen Teamnamen sind ähnlich zünftig. Der Trachtenverein nennt sich „Die Bazis“, und die Gersthofer Sektion der Deutschen Jugendorganisation (DJO) hat sich für den Namen „Freibiergsichter“entschieden. Nur die „Filzbälle“vom Tennisklub und die „Generals“von der Basketballabteilung des TSV tanzen aus der Reihe.
Auf die Teilnehmer an der Vereinsolympiade warten noch zwei andere Spiele. Zum Beispiel müssen sie Lieder erkennen, die die Trachtenkapelle Hirblingen spielt. Danach geht es ans „Seppelhut-aufein-Hirschgeweih-Werfen“. Die Moderatoren Arne Zießow, der Vorsitzende der Gersthofer Vereinsversammlung, und Reinhold Dempf animieren das Publikum zum Anfeuern, und viele sind mit Freude dabei. Auch Markus Hatzelmann betrachtet das Spektakel von seinem Tisch aus. Er gehört zur Wirtsfamilie, die das Vereinsevent mit einem Beitrag unterstützt. Alle Vereinsmitglieder bekommen einen Verzehrgutschein, den zu gleichen Teilen die Stadt, die VR-Bank und der Wirt übernehmen. „Ich finde das eine tolle Sache“, sagt Hatzelmann und erklärt: „Die Zusammenkunft der Vereine ist eine super Idee, das ist ein Abend der Gemeinschaft.“
Das genießt auch Dominik Heubel. Er nimmt zusammen mit dem Ortsverein der DJO an der Olympiade teil und ist nach seiner Runde durch die Biertischreihen ein wenig außer Atem. Als der Wettbewerb das erste Mal stattfand, hätten er und sein Team schon mitgemacht und zufällig gewonnen. Seitdem waren sie stets dabei, und „heuer wollen wir wieder den Titel holen“, sagt Heubel. Mit einer Minute und 17 Sekunden für Hüpfen und Puzzeln hat er gut vorgelegt. „Jetzt habe ich es weg“, sagt er zufrieden.
Die DJO schafft es am Ende der Olympiade trotzdem nicht auf den ersten Platz. Die 50 Liter Freigetränke sichert sich das Männerballett Dalachia. Einen besonderen Teamnamen braucht diese Truppe nicht.