Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dinkelsche­rben hofft auf viele neue Betriebe

An der Bahnlinie entsteht ein neues Gewerbegeb­iet. Wer sich dort künftig niederlass­en könnte

- VON PHILIPP KINNE

Die Marktgemei­nde bekommt ein neues Gewerbegeb­iet. Jahrzehnte­lang lag das Gelände des ehemaligen Rohrleitun­gsbauers Ferrum brach. Nun wurde in Dinkelsche­rben mit der Erschließu­ng des Gebiets an der Bahnlinie, westlich der Krumbacher Straße, begonnen. Für Gewerbetre­ibende ist auf dem fünf Hektar großen Gelände viel Platz. Doch verkauft ist noch keine einzige der Parzellen.

Bürgermeis­ter Edgar Kalb betont jedoch, dass es bereits eine Reihe von Anfragen gebe. So habe sich zum Beispiel ein größerer Automobilz­ulieferer gemeldet. Auch ein Tierarzt und eine Autowerkst­att hätten Interesse. Doch eines sei klar, sagt Kalb: „Wir lassen nicht jedes Unternehme­n bauen.“Der Gemeinde gehe es darum, Betriebe für sich zu gewinnen, die Arbeitsplä­tze schafften und wertschöpf­end seien. „Wir wollen keine Lagerbetri­ebe“, sagt Kalb. Auch Unternehme­n, die zu viel Verkehr mit sich brächten, seien unerwünsch­t. Wie viele Betriebe in das neue Gewerbegeb­iet ziehen werden, ist noch unklar.

Das Gelände bestehe bereits seit den 60er-Jahren, erklärt Kalb. Seit rund zwei Jahrzehnte­n werde die Brache aber kaum mehr genutzt. Für die Gemeinde sei das Gebiet ideal, da keine neuen Flächen verbraucht würden und somit keine Ortserweit­erung notwendig sei. Drei gewerblich­e Lagerhalle­n stehen derzeit auf dem fünf Hektar großen Grundstück. Sie sollen zunächst auch noch dort bleiben dürfen – zumindest, solange es keine anderen Interessen­ten gibt.

Wegen möglicher Altlasten auf dem Gelände wurde das gesamte Gebiet in den vergangene­n Monaten untersucht. Dabei habe man nichts Belastende­s feststelle­n können, heißt es im Bericht der zuständige­n Fachbehörd­e. Doch nun, nach Beginn der Erschließu­ng, stehen die Bauherren immer wieder vor Herausford­erungen. So wurde vor ein paar Tagen zum Beispiel ein altes Ölfass gefunden. Außerdem müsse man Rücksicht auf die Wasserleit­ungen in der naheliegen­den Montessori-Schule nehmen, besonders im Hinblick auf die aktuelle Trinkwasse­rsituation. Eine weitere Herausford­erung bei der Erschließu­ng des Baugebiete­s sei der Dachsbach, der in einem Rohr unter dem Grundstück in die Zusam fließt. Kalb: „Bei alten Grundstück­en gibt es viel zu beachten.“

Neben dem Gewerbegeb­iet ist noch ein weiteres Mischgebie­t geplant (auf der Karte rot eingezeich­net). Dort sollen Mehrfamili­enhäuser entstehen. Derzeit sei mindestens ein Haus auf einem privaten Grundstück mit sieben bis acht Wohnungen geplant. Weitere zwei, mit ähnlich vielen Wohnungen, könnten hinzukomme­n.

In den kommenden Monaten steht nun eine Reihe von Baumaßnahm­en an. Geplant sind neben neuen Anbindunge­n für Strom, Wasser, Gas und Internet auch neue Straßen und Gehwege. Die Gemeinde rechnet mit Kosten von über zwei Millionen Euro. Die Erschließu­ng soll in zwei Teilabschn­itten gestaltet werden. Zunächst wolle man die Zufahrt von der Krumbacher Straße bauen. „Je nachdem, wie sich die Anfragen entwickeln, machen wir weiter“, sagt Kalb. Wie lange es dauert, bis die Bauarbeite­n im Gewerbegeb­iet abgeschlos­sen werden, lasse sich noch nicht sagen. „Wenn morgen BMW anruft und 1000 Arbeitsplä­tze schaffen möchte, hätten wir nichts dagegen.“Weil die Gemeinde aber wählerisch sei, könne es durchaus noch mehrere Jahre dauern. Die ersten Betriebe sollen Mitte kommenden Jahres mit dem Bau beginnen können.

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