„Wir werden nicht mehr nationale Einheiten haben“

Der Verleger Jo Lendle ruft dazu auf, sich angesichts der weltweiten Migrationsströme grundlegenden Veränderungen zu stellen. „Wir werden keine scheinbaren nationalen Einheiten mehr haben. Das mag ein Heimatminister beschwören, wie er will, aber das bekommen wir nicht mehr zurück, falls es so etwas überhaupt je gab“, sagte der Chef des Münchner Verlags Hanser und kritisierte damit die Politik von Bundesinnenminister Seehofer (CSU). „Viele hadern damit, die Veränderungen sind aber eine Tatsache“, so Lendle. Er forderte, konsequent für die Freiheit der Meinung und der Kunst einzutreten. Auch in Deutschland bestehe die Gefahr, dass Freiheiten infrage gestellt werden. „Wer ,Lügenpresse‘ ruft, weil ihm die Verhältnisse nicht passen, greift die Fundamente unseres Zusammenlebens an. In den USA sehe man deutlich, wie leicht demokratische Standards durch bloße Rhetorik infrage gestellt würden.