Augsburger Allgemeine (Land Nord)
BALLBEGLEITER Historisches Gibraltar
Rund 34 500 Einwohner, 6,5 Quadratkilometer Fläche und eine Nationalmannschaft, die seit 2013 der UEFA angehört. Die Rede ist von Gibraltar, das als britisches Überseegebiet auf einer Landzunge an der Südküste Spaniens liegt. Bekannt vor allem für einen 426 Meter hohen Kalksteinmonolithen – sprich Felsen. Und seit vergangenen Samstag um etwas reicher, das zuvor 22 Mal misslang.
Mit 1:0 siegte die Auswahl von Julia Ribas, Trainer aus Uruguay, in Armenien. Es war der erste Pflichtspielsieg des Stadtstaates überhaupt. Bis dahin waren den Amateuren vom Affenfelsen lediglich zwei Testspielerfolge vergönnt, je 1:0 konnte man Malta und Lettland bezwingen. Überschwänglich feierte man den historischen Erfolg in Gruppe D4 der neu eingeführten Nations League. Balsam für die geschundenen Seelen, die unter Klatschen wie einem 0:7 gegen Deutschland, einem 1:8 gegen Polen oder einem 0:9 in Belgien arg gelitten hatten.
„Ich bin so stolz auf das Team und jeden, der involviert ist. Wir haben viele Enttäuschungen erlebt, haben aber nicht aufgehört zu arbeiten und zu glauben“, twitterte Siegtorschütze Joseph Chipolina. Per Elfmeter hatte der Abwehr- und Futsalspieler vom heimischen Rekordmeister Lincoln Red Imps FC in der 50. Minute für den Sensationssieg gesorgt. Neben dem 30-Jährigen stach noch ein weiterer Akteur Gibraltars heraus. Torhüter Kyle Goldwin hatte mit mehreren Glanzparaden den knappen Erfolg möglich gemacht.
Nach Spielschluss ging es für die Amateur-Kicker wie Abwehrspieler Jayce Mascarenhas-Olivero, derzeit in der neunten englischen Liga unterwegs, die 4300 Kilometer zurück in die Heimat. Dort traf man am Dienstag auf Liechtenstein und siegte prompt erneut – diesmal mit 2:1. va