Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sie mag Menschen

Angelique Niyoyeza ist in Ruanda geboren

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Angelique Niyoyeza ist es gewohnt, dass Patienten sie neugierig fragen, woher sie kommt. „Geboren bin ich in Ruanda, aufgewachs­en in Holland“, erzählt die 32-Jährige daher bereitwill­ig. Dort machte sie den „Bachelor of Nursing“, ein vierjährig­es Studium mit viel Praxiserfa­hrung. In Deutschlan­d allerdings kannte man den Abschluss nicht, sagt sie. Als sie vor fünf Jahren mit ihrem Mann und den Kindern nach Augsburg kam, sorgte das für ein paar Komplikati­onen.

„Ich musste meine Diplom-Papiere übersetzen lassen, musste zur Regierung von Schwaben – ich weiß schon gar nicht mehr, wie das alles lief, bis meine Ausbildung hier anerkannt wurde“, sagt Niyoyeza, die in einem Intensivku­rs Deutsch lernte. Sie arbeitet als Krankensch­wester auf der Kardiologi­e im Klinikum. In Holland tragen Krankensch­western mehr Verantwort­ung als in Deutschlan­d, ist ihre Erfahrung. Und man habe weniger Patienten. „In Holland kommen sechs bis acht Patienten auf eine Schwester, hier sind es bis zu 24.“Die Frau mit dem fröhlichen Lachen hätte manchmal gerne mehr Zeit für die Patienten.

„Mir macht es Freude, Menschen etwas zu geben.“Wenn Patienten ihr sagen, sie seien froh, dass sie da ist, sei das für sie etwas Besonderes. Auch wenn Niyoyeza ihre Familie in Holland vermisst, sie liebt Augsburg. „Es ist eine tolle, ruhige Stadt. Ich mag das Domviertel, den Hofgarten und auch in der Firnhabera­u am Lech ist es wirklich schön.“

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Foto: Silvio Wyszengrad Angelique Niyoyeza wird oft von Patienten gefragt, woher sie denn kommt. Die 32-Jährige antwortet dann: Geboren bin ich in Ruanda.

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