Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Er freut sich auf sein künftiges Team in Gersthofen
Uwe Wagner stellt sich auf sein neues Tätigkeitsfeld als Kulturreferent am Lech ein. Warum ihm Bayern nicht neu ist
Gersthofen Er ist derzeit noch Geschäftsführer der Neunkircher Kulturgesellschaft, einer städtischen GmbH in der zweitgrößten Stadt des Saarlandes. Doch am 1. Februar 2019 wird Uwe Wagner die Aufgabe des Kulturreferenten der Stadt Gersthofen übernehmen.
Der 36-Jährige ist beim Anruf mitten in einem Termin, steht aber für ein Gespräch bereit. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass sich die Stadt Gersthofen für mich entschieden hat“, erklärt er. „Es ist toll, wenn man sich nach mehreren Bewerbungsgesprächen und bei einer großen Konkurrenz durchsetzen konnte“, so Uwe Wagner weiter. Bisher ist er bei der Neunkircher Kulturgesellschaft für circa 140 Veranstaltungen pro Jahr in acht Kulturinstitutionen zuständig – von der Volkshochschule über die Städtische Galerie bis hin zur Neuen Gebläsehalle. „Unterhaltung und ernste Kunst sind für mich kein Widerspruch“, erklärte er jüngst in einem Fernsehinterview für den Saarländischen Rundfunk. „Auf die Qualität kommt es an.“In Gersthofen werden es deutlich mehr Veranstaltungen pro Jahr sein. Die hohe Qualität des Angebots war es auch, die ihn veranlasste, sich um die Stelle des Kulturreferenten in Gersthofen zu bewerben. „Die Stadthalle ist ein sehr etabliertes Haus mit einem sehr schönen Programm“, ist Uwe Wagner überzeugt. „Und die Kombination von Ballonmuseum und Stadtbibliothek ist schon ein guter Standortfaktor, eine Marke.“
„Ich habe mich im Vorfeld bei Kollegen, Veranstaltern, aber auch Künstlern erkundigt, und deren Feedback war einhellig positiv“, sagt er. Und das Team funktioniere auch wunderbar.
Der Cellist, Chorsänger und Jazzliebhaber studierte nach dem Musikabitur zunächst Wirtschaftsinformatik in Stuttgart und arbeitete für kurze Zeit als Anwendungsentwickler bei der W&W Informatik GmbH. Die Erfahrungen im Stiftungsund Eventmanagement eines Finanzdienstleisters brachten ihn zum Fachbereich Kulturmanagement, das er anschließend in Weimar auch studierte. Um darüber hinaus Know-how im Pop-Business aufzubauen, studierte er in Jyväskylä, Finnland, das Fach „International Music Management“.
Arbeitete er bisher nördlich des „Weißwurstäquators“, unter anderem vor Neunkirchen beim Rheingau-Musikfestival, einem der größten privatwirtschaftlichen klassischen Festivals Europas, so ist Uwe Wagner Bayern durchaus bekannt: „Ich war einmal beim Zivildienst für ein Jahr in München, dort habe ich die Landschaft, die Seen und die Menschen kennen- und schätzen gelernt“, sagt er. Der alleinstehende Kulturmanager will sich in den nächsten Wochen eine Wohnung am neuen Arbeitsplatz suchen.
Wie Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle auf Anfrage erklärte, waren 45 Bewerbungen für die Stelle eingegangen. „Qualifikation und Persönlichkeit passen mit Sicherheit – dieser Meinung war der Stadtrat einstimmig.“Weil die Veranstaltungen in der Stadthalle schon rund zwei Jahre im Voraus gebucht werden, „werden ab 2020 erste inhaltliche Schwerpunkte Wagners zu sehen sein“. Es gehe unter anderem darum, neue Zielgruppen jeden Alters anzusprechen.
Die hohe Qualität des Programms gab den Ausschlag zur Bewerbung