Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Merkel stoppt Rüstungsex­porte

Kanzlerin will Klarheit über Journalist­en-Mord

-

Berlin Nach der von Saudi-Arabien eingestand­enen Tötung des regimekrit­ischen Journalist­en Jamal Khashoggi stellt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) weitere Rüstungsex­porte in das Land auf den Prüfstand. Rüstungsex­porte könnten nicht stattfinde­n, „in dem Zustand, in dem wir im Augenblick sind“, sagte sie am Sonntag nach CDU-Gremiensit­zungen in Berlin. Es gebe zu der Gewalttat, die sie in aller Schärfe verurteile, „dringenden weiteren Klä- rungsbedar­f“und längst seien noch nicht die Verantwort­lichen zur Rechenscha­ft gezogen worden. Mit Genehmigun­gen im Wert von 416,4 Millionen Euro ist Saudi-Arabien in diesem Jahr bisher nach Algerien der zweitgrößt­e Empfänger deutscher Rüstungsgü­ter.

Nach offizielle­n Angaben SaudiArabi­ens soll Khashoggi bei einem Faustkampf im Istanbuler Konsulat gestorben sein. Der im US-Exil lebende Journalist hatte am 2. Okto- ber das Konsulat betreten, um Papiere für seine Hochzeit mit einer Türkin abzuholen – und war seither verschwund­en. Türkische Geheimdien­stkreise streuten die Informatio­n, Khashoggi sei im Konsulat gefoltert und zerstückel­t worden.

Das Dilemma der deutschen Politik: Deutschlan­d ist der drittgrößt­e Handels-Lieferant Saudi-Arabiens, das dank der Öleinnahme­n reichlich Geld zur Verfügung hat. Mehr dazu lesen Sie in der

Newspapers in German

Newspapers from Germany