Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Spannung, Sieg und Sekt
Mit München-Ost empfingen die Drittliga-Frauen der DJK Augsburg-Hochzoll einen ebenbürtigen Gegner. Welche Strategie zum Erfolg führte und was in dieser Saison neu ist
Seit dieser Saison können die Zuschauer die Volleyball-Frauen der DJK Hochzoll bewundern, noch bevor die Sportlerinnen die Halle betreten. Auf großen blauen Bannern strahlen Kapitänin Lisa Schnürer und ihre Teamkolleginnen wahlweise in die Kamera oder auf den Ball. In Action waren sie jeweils fotografiert worden: beim Pritschen, beim Baggern oder in Siegerpose mit geballter Faust. Die Siegerfaust konnten sie auch am Sonntag vor heimischem Publikum zeigen. Mit 3:1 (20:25, 25:13, 25:22, 25:20) bezwangen sie in der Dritten Liga Ost die DJK Sportbund München-Ost. Damit bekamen die Fans im ersten Heimspiel der Saison einen wichtigen Sieg zu sehen – und nach dem Spiel neben den Bannern eine weitere Neuheit.
Seit dieser Saison wählen die Trainer nach jeder Partie die jeweils beste Spielerin aus der gegnerischen Mannschaft. „MVP“nennt sich das auch, „most valuable player“. Der Münchner Trainer entschied sich für Hochzolls Diagonalspielerin Franziska Wagner, die sich vor allem über die Teamleistung freute, nachdem das Auftaktspiel gegen den TV Fürth verloren ging. Als wertvollste Spielerin erhielt Wagner eine Flasche Sekt.
Doch mehr als Sekt zählte natürlich der Sieg: „Die ersten drei Punkte sind schön“, sagte Libera Lynn Drigalski. Denn wenn in der Tabelle die Null stehe, sehe das nicht so gut aus. Etwas demotivierend. Umso wichtiger war der Sieg, vor allem, da es wie erwartet ein knappes Spiel auf Augenhöhe wurde. Circa 300 Zuschauer verfolgten die span- nende Begegnung. Doch letztlich hatten Trainer Nikolaj Roppel und seine Spielerinnen eine erfolgreiche Strategie gegen die groß gewachsenen Münchnerinnen und deren starken Block gefunden.
Druckvolle Aufschläge lautete die Vorgabe, eindrucksvoll erfüllte sie das Team der DJK. Vor allem im vierten Satz waren die scharf geschlagenen Angaben der Schlüssel zum Sieg. Sie bereiteten den Gegnerinnen Probleme bei der Annahme und im Spielaufbau.
Angereist waren die Münchner Frauen zudem nur zu acht. „Da kannst du als Trainer nicht so viel verändern“, sagte DJK-Coach Roppel, dem nur zwei Spielerinnen fehlten. Dass es im ersten Satz trotzdem nicht so recht klappen wollte, vor allem mit den Annahmen und dem Spiel nach vorne, schob er auf die Nervosität. Die habe sich bei manchen nur langsam gelegt.
Mit dem SV Mauerstetten erwartet die Augsburgerinnen, die nun auf Rang acht stehen, am Samstag der Tabellendritte. Das sei „eine junge, sehr gute, dynamische Mannschaft“, sagte Nikolaj Roppel. Zudem haben die Mauerstetter bereits zwei Spiele mehr als die DJK absolviert.
Doch erst einmal wurde der Sieg genossen und begossen – mit Radler, nicht mit Sekt. Schließlich fand das Spiel ausnahmsweise an einem Sonntag statt und nicht wie sonst am Samstag. „Da gehen wir normalerweise feiern“, sagte Lynn Drigalski. Diesmal gingen sie im Anschluss lieber gemütlich Abendessen.
DJK Augsburg-Hochzoll Schnürer, Drigalski, V. Kulig, Slomka, Roppel, Hall, Auer, Bender, Wagner, Zellner, N. Kulig