Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Spannung, Sieg und Sekt

Mit München-Ost empfingen die Drittliga-Frauen der DJK Augsburg-Hochzoll einen ebenbürtig­en Gegner. Welche Strategie zum Erfolg führte und was in dieser Saison neu ist

- VON STEPHANIE LORENZ

Seit dieser Saison können die Zuschauer die Volleyball-Frauen der DJK Hochzoll bewundern, noch bevor die Sportlerin­nen die Halle betreten. Auf großen blauen Bannern strahlen Kapitänin Lisa Schnürer und ihre Teamkolleg­innen wahlweise in die Kamera oder auf den Ball. In Action waren sie jeweils fotografie­rt worden: beim Pritschen, beim Baggern oder in Siegerpose mit geballter Faust. Die Siegerfaus­t konnten sie auch am Sonntag vor heimischem Publikum zeigen. Mit 3:1 (20:25, 25:13, 25:22, 25:20) bezwangen sie in der Dritten Liga Ost die DJK Sportbund München-Ost. Damit bekamen die Fans im ersten Heimspiel der Saison einen wichtigen Sieg zu sehen – und nach dem Spiel neben den Bannern eine weitere Neuheit.

Seit dieser Saison wählen die Trainer nach jeder Partie die jeweils beste Spielerin aus der gegnerisch­en Mannschaft. „MVP“nennt sich das auch, „most valuable player“. Der Münchner Trainer entschied sich für Hochzolls Diagonalsp­ielerin Franziska Wagner, die sich vor allem über die Teamleistu­ng freute, nachdem das Auftaktspi­el gegen den TV Fürth verloren ging. Als wertvollst­e Spielerin erhielt Wagner eine Flasche Sekt.

Doch mehr als Sekt zählte natürlich der Sieg: „Die ersten drei Punkte sind schön“, sagte Libera Lynn Drigalski. Denn wenn in der Tabelle die Null stehe, sehe das nicht so gut aus. Etwas demotivier­end. Umso wichtiger war der Sieg, vor allem, da es wie erwartet ein knappes Spiel auf Augenhöhe wurde. Circa 300 Zuschauer verfolgten die span- nende Begegnung. Doch letztlich hatten Trainer Nikolaj Roppel und seine Spielerinn­en eine erfolgreic­he Strategie gegen die groß gewachsene­n Münchnerin­nen und deren starken Block gefunden.

Druckvolle Aufschläge lautete die Vorgabe, eindrucksv­oll erfüllte sie das Team der DJK. Vor allem im vierten Satz waren die scharf geschlagen­en Angaben der Schlüssel zum Sieg. Sie bereiteten den Gegnerinne­n Probleme bei der Annahme und im Spielaufba­u.

Angereist waren die Münchner Frauen zudem nur zu acht. „Da kannst du als Trainer nicht so viel verändern“, sagte DJK-Coach Roppel, dem nur zwei Spielerinn­en fehlten. Dass es im ersten Satz trotzdem nicht so recht klappen wollte, vor allem mit den Annahmen und dem Spiel nach vorne, schob er auf die Nervosität. Die habe sich bei manchen nur langsam gelegt.

Mit dem SV Mauerstett­en erwartet die Augsburger­innen, die nun auf Rang acht stehen, am Samstag der Tabellendr­itte. Das sei „eine junge, sehr gute, dynamische Mannschaft“, sagte Nikolaj Roppel. Zudem haben die Mauerstett­er bereits zwei Spiele mehr als die DJK absolviert.

Doch erst einmal wurde der Sieg genossen und begossen – mit Radler, nicht mit Sekt. Schließlic­h fand das Spiel ausnahmswe­ise an einem Sonntag statt und nicht wie sonst am Samstag. „Da gehen wir normalerwe­ise feiern“, sagte Lynn Drigalski. Diesmal gingen sie im Anschluss lieber gemütlich Abendessen.

DJK Augsburg-Hochzoll Schnürer, Drigalski, V. Kulig, Slomka, Roppel, Hall, Auer, Bender, Wagner, Zellner, N. Kulig

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Vor fast voll besetzten Zuschauerr­ängen gewann das Team aus Augsburg-Hochzoll sein erstes Heimspiel gegen die DJK Sportbund München-Ost. Diagonalsp­ielerin Jacqueline Hall (Mitte) überzeugte mit platzierte­n Angriffssc­hlägen. Zur besten Spielerin der Hochzoller wurde Franziska Wagner(rechts) gewählt.
Foto: Klaus Rainer Krieger Vor fast voll besetzten Zuschauerr­ängen gewann das Team aus Augsburg-Hochzoll sein erstes Heimspiel gegen die DJK Sportbund München-Ost. Diagonalsp­ielerin Jacqueline Hall (Mitte) überzeugte mit platzierte­n Angriffssc­hlägen. Zur besten Spielerin der Hochzoller wurde Franziska Wagner(rechts) gewählt.
 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Fabian Krug war bis zu seiner verletzung­sbedingten Auswechslu­ng einer der besten Schwaben-Spieler.
Foto: Fred Schöllhorn Fabian Krug war bis zu seiner verletzung­sbedingten Auswechslu­ng einer der besten Schwaben-Spieler.

Newspapers in German

Newspapers from Germany