Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Verkehr muss neu überdacht werden

- VON INA MARKS ina@augsburger-allgemeine.de

Ein Plakat kündigt vor der einstigen Kammgarnsp­innerei neue Wohnungen an. Jemand hat „Das Viertel bleibt dreckig! Gegen Gentrifizi­erung“darauf geschriebe­n. Zu spät. Wohl kein Viertel in der Stadt hat sich innerhalb weniger Jahre so extrem verändert wie das Textilvier­tel. Das bringt eine neue Herausford­erung mit sich.

Früher hatten viele Augsburger das einstige Areal jenseits der Schleifens­traße gar nicht im Kopf. Seit seiner Aufwertung aber reißen sich Menschen um die schicken Neubauten und sanierten Bestandswo­hnungen. Das Textilvier­tel hat sich zu einer attraktive­n, wenn auch hochpreisi­gen, Innenstadt­lage entwickelt. Allein im Stadtbezir­k „Am Schäfflerb­ach“ist die Zahl der Bewohner in den vergangene­n 18 Jahren um mehr als 1500 auf zuletzt 9400 gestiegen. Als vor rund 20 Jahren der Bau der Schleifens­traße begonnen wurde, hatte wohl keiner gedacht, dass das Viertel so eng mit der Innenstadt zusammenwa­chsen würde. Heute wechseln täglich unzählige Fußgänger und Radfahrer an der Ampel auf Höhe der City-Galerie die Straßensei­te. Die Schleifens­traße zerschneid­et das, was längst zusammenge­hört. Auf Dauer wird man sich überlegen müssen, wie der Verkehr neu geregelt werden kann. Sonst behält der Plakat-Beschrifte­r doch Recht mit den Worten: „Das Viertel bleibt dreckig.“

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