Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wie wär’s mit reden?
Immer wieder reißt uns in diesen Tagen ein lautes Heulen aus dem Schlaf. Nein – es ist nicht der wieder bei uns heimische Wolf. Es ist vielmehr der Nachbar oder der Hausmeister auf der benachbarten Wohnanlage, der schon vor 8 Uhr den Laubbläser anwirft. Die „Sekte der Stihl-Anhänger“, wie es ein Karikaturist unter Verwendung des Namens eines Laubbläserherstellers formuliert, kann sehr lästig werden. Vor allem auch für diejenigen, die sich selbst keine Gedanken um die Beseitigung der Herbstblätter machen müssen. Immer öfter landen Beschwerden über Ruhestörungen bei den örtlichen Ordnungsämtern oder gar als Anzeige bei der Polizei. Viel Ärger könnte vermieden werden, wenn die Nachbarn im Vorhinein einfach miteinander reden würden. Möglicherweise hat man ja zur selben Zeit frei und kann dann gleichzeitig den Laubbläser anwerfen – wenn diese wenig umweltfreundliche Methode der Laubbeseitigung schon unbedingt sein muss. Andererseits muss ja nicht unbedingt jedes Grundstück von bis zu 300 Quadratmetern auch mithilfe des Luftstoßes von Blättern gesäubert werden. Beim Rechen des Laubs werden, dies nur nebenbei, Kalorien verbrannt. Da darf hinterher der Apfelkuchen umso besser schmecken.