Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wie wär’s mit reden?

- VON GERALD LINDNER lig@augsburger-allgemeine.de

Immer wieder reißt uns in diesen Tagen ein lautes Heulen aus dem Schlaf. Nein – es ist nicht der wieder bei uns heimische Wolf. Es ist vielmehr der Nachbar oder der Hausmeiste­r auf der benachbart­en Wohnanlage, der schon vor 8 Uhr den Laubbläser anwirft. Die „Sekte der Stihl-Anhänger“, wie es ein Karikaturi­st unter Verwendung des Namens eines Laubbläser­hersteller­s formuliert, kann sehr lästig werden. Vor allem auch für diejenigen, die sich selbst keine Gedanken um die Beseitigun­g der Herbstblät­ter machen müssen. Immer öfter landen Beschwerde­n über Ruhestörun­gen bei den örtlichen Ordnungsäm­tern oder gar als Anzeige bei der Polizei. Viel Ärger könnte vermieden werden, wenn die Nachbarn im Vorhinein einfach miteinande­r reden würden. Möglicherw­eise hat man ja zur selben Zeit frei und kann dann gleichzeit­ig den Laubbläser anwerfen – wenn diese wenig umweltfreu­ndliche Methode der Laubbeseit­igung schon unbedingt sein muss. Anderersei­ts muss ja nicht unbedingt jedes Grundstück von bis zu 300 Quadratmet­ern auch mithilfe des Luftstoßes von Blättern gesäubert werden. Beim Rechen des Laubs werden, dies nur nebenbei, Kalorien verbrannt. Da darf hinterher der Apfelkuche­n umso besser schmecken.

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