Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bei Zucker ist weniger mehr
Was Zahnärzte empfehlen
Landkreis Augsburg Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat mit der Ernährungswirtschaft eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet, wonach die Industrie zusagt, ab 2019 den Gehalt von Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten zu reduzieren. Für viele Experten ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Denn: „Was die Geschmacksnerven freut, ist der Zähne Leid: Krokanteier und Co sind nicht nur schlecht für die schlanke Linie, auch unsere Zähne leiden unter dem Zuckerangriff“, erklärt Professor Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke.
Es spreche nichts dagegen, sich hier und da ein Stückchen Schokolade zu gönnen. Zahnmediziner raten jedoch, sich beim Essen und Naschen lieber auf die Hauptmahlzeiten zu beschränken und anschließend die Zähne zu putzen, statt immer wieder zwischendurch zuzugreifen. Zu einer effektiven Mundhygiene gehört darüber hinaus eine Zahncreme mit Fluorid, welche die Zähne vor Karies schützt. Kinder ab dem sechsten Lebensjahr, Jugendliche und Erwachsene putzen am besten zweimal täglich mit einer Zahnpasta mit Fluoridgehalt. Als zweite Möglichkeit zur Versorgung der Zähne mit Fluorid empfehlen Fachgesellschaften, täglich Jodsalz mit Fluorid zu verwenden. Fluoride helfen Mineralstoffen wie Kalzium und Phosphat, in die Zähne zu gelangen. Gleichzeitig verhindern sie, dass sich die Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herauslösen. Um Zahnprobleme rechtzeitig festzustellen, ist der zweimal jährliche Besuch beim Zahnarzt ebenso wichtig wie die tägliche Zahnpflege.