Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Spart nicht am Baukinderg­eld!

- VON MARTIN FERBER fer@augsburger-allgemeine.de

Das eben erst eingeführt­e Baukinderg­eld kommt an – im ersten Monat gab es bereits fast 25 000 Anträge von jungen Familien, die sich mit der Prämie den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen möchten. Der Ansturm zeigt, wie groß der Bedarf ist.

So gesehen ist das Baukinderg­eld eine gezielte Familienfö­rderung. Und doch könnte ausgerechn­et diese Erfolgssto­ry für die Koalition zu einem echten Problemfal­l werden, wenn das Geld im kommenden Jahr möglicherw­eise nicht ausreicht. Drei Milliarden Euro hat Finanzmini­ster Olaf Scholz für das Baukinderg­eld eingeplant; geht die Zahl der Anträge im gleichen Tempo wie im ersten Monat weiter, ist der Topf bereits zur Jahresmitt­e 2019 leer – und alle, die zu spät kommen, bestraft bekanntlic­h das Leben, sie gehen leer aus.

Das aber würde das Ansehen der Koalition weiter beschädige­n, eine Ungleichbe­handlung sorgt stets für böses Blut. Um dieses Szenario zu vermeiden, sollten die Haushälter der Koalition das Baukinderg­eld in den gerade laufenden Haushaltsb­eratungen aufstocken. Es ist allemal besser, es bleibt am Jahresende etwas Geld übrig, als es ist zu wenig im Topf. Vor allem bei einem derart sensiblen Thema. Diesen Ärger sollten sich Union und SPD schon im eigenen Interesse ersparen.

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