Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kirchweih lockt die Besuchermassen an
Band Dolce Vita und das Wetter lassen die Schausteller in Gersthofen heuer jubeln. Doch sie vermissen auch etwas
Gersthofen Elf Tage lang feierten die Gersthofer auf dem Festplatz ihre traditionelle 68. Kirchweih. Und genauso lang meinte es das Wetter gut mit den Festbesuchern, den Budenbesitzern und der Festwirtsfamilie. So fällt die Bilanz des am Montagabend zu Ende gegangenen Fests überwiegend gut aus.
„Wir sind zufrieden“, erklärt Angelika Kempter von der Festwirtsfamilie Binswanger & Kempter. „Wetterbedingt hatten wir guten Zulauf.“Von einem Rekord sei jedoch nicht zu sprechen. „Kleine Volksfeste haben es grundsätzlich schwer, große Besuchermassen anzuziehen – wir verzeichnen weder große Höhenflüge noch Abstürze.“Allerdings habe sich die intensivierte Zusammenarbeit mit der Stadt Gersthofen durchaus positiv ausgewirkt. So steht nahezu jeder Kirchweihtag unter einem bestimmten Motto. „Die Vereinsolympiade am Tag der Vereine zum Beispiel ist ein großer Erfolg und lockt viele Menschen an“, sagt Angelika Kempter.
Einen Einbruch gab’s heuer zum Festfinale am Montag. „Am Kirchweihmontag, dem Tag der Betriebe, kamen weniger Besucher.“Früher hätten die Unternehmen zu diesem Anlass ihren Mitarbeitern am Nachmittag frei gegeben. Dies sei heute kaum mehr der Fall.
„Das subjektive Fazit der Schausteller ist gut – nicht zuletzt wegen des Wetters“, sagt auch Rathaussprecherin Ann-Christin Joder. Vor allem der Kindernachmittag am Mittwoch sei heuer extrem gut besucht worden. „Die Stadt verteilt an die Kindertagesstätten pro Kind je einen Wertgutschein über zwei Euro für die Kirchweih“, so Joder weiter. Traditionell ein Renner ist jedes Mal der Auftritt der Showband Dolce-Vita. Sie füllen regelmäßig das Zelt mit ihren Fans.
Ein großer Erfolg war heuer auch das große Brillantfeuerwerk am Eröffnungsabend. „Besonders gut angekommen ist, dass wir es erstmals mit musikalischer Untermalung gezündet haben“, so Ann-Christin Joder weiter.
In einem sind sich Stadt, Schausteller und Wirtsfamilie einig: „Die typische Jugend, die früher das Fest bevölkerte, fehlt zunehmend – offenbar ist solch ein traditionelles Volksfest für diese Altersgruppe uncool“, vermutet die Rathaussprecherin. So werde es weiterhin intensive Gespräche zwischen Stadt und Schaustellern geben, wie das Angebot auf der Kirchweih verbessert werden kann und auch die Jugend wieder anlockt.