Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Er pflegt von klein auf das Brauchtum
Richard Förg war schon als Kind bei den Gersthofer Trachtlern. Auch mit 70 sind er und seine Frau noch aktiv
Gersthofen Viele Wege führen zum Trachtenverein nach Gersthofen und einmal dort angekommen, lässt er einen nicht mehr so schnell los. So ist es zumindest bei Maria und Richard Förg, die 1989 dem Verein beigetreten sind und auch zu ihrem 70. Geburtstag dort noch immer das Brauchtum pflegen.
Als Mitte der 80er Jahre die damalige Jugendleiterin Marietta Gai auf der Suche nach Buben für ihre Jugendgruppe war, ist sie bei der Familie Förg schnell fündig geworden. Dass sich ihre drei Söhne für das Schuhplatteln begeistern konnten, freute die ganze Familie. Denn Richard Förg selbst war bereits im Alter von vier Jahren bei zahlreichen Vereinsabenden dabei gewesen, wo viel gesungen, getanzt und – vor allem – Musik gespielt wurde.
Fürs Schuhplatteln selbst konnte er sich zwar nicht begeistern, dafür faszinierte ihn das Akkordeon. „So habe ich angefangen, Akkordeon zu spielen, und ging beim Musiklehrer Rudel Kneidel in den Unterricht“, blickt Richard Förg zurück. „Als Jugendlicher hab ich dann doch das Schuhplatteln gelernt, aber bald wieder damit aufgehört.“Doch die Begeisterung für die Musik blieb.
Nachdem für die Jugendgruppe nicht nur Buben, sondern auch ein Musiker fehlten, ließ er sich nicht zweimal bitten. Seine Tracht konnte er damals vom Vater übernehmen, der ebenfalls als Musiker und Vorsitzender (1965 – 1983) beim Verein dabei war. Seine Frau Maria übernahm die Vereinstracht der Schwiegermutter und so war die ganze Familie ausgestattet. Als dann zwei Experten vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege mit den Erwachsenen Volkstänze einstudierten, schlossen sich die beiden mit Begeisterung der Volkstanzgruppe an und waren somit auch selbst bei unzähligen Auftritten mit dabei. Richard Förg ist seit Jahrzehnten – über viele Tätigkeiten als Musiker, Kassierer oder Beisitzer – Mitglied des Vorstands und prägend für den Verein. Heute begleitet er nicht nur die Jugend sondern auch die Aktiven und Goißlschnalzer bei ihren wöchentlichen Proben und Auftritten. Für sein Engagement erhielt er bereits viele Ehrungen, wie zum Beispiel das Ehrenzeichen in Gold der Bayerischen Trachtenjugend.
„Was sich im Laufe der Generationen geändert hat, ist, dass früher fast nur Kinder von Trachtlern im Verein waren. Heute kommen viele einfach aus Begeisterung am Brauchtum oder Freundschaft zu bereits bestehenden Mitgliedern in den Verein. Das macht uns offen und hält das Vereinsleben lebendig“, freut sich Richard Förg.