Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Einsatz für die Heimat

Seit 40 Jahren gibt es den Dinkelsche­rber Heimatvere­in Reischenau. Nicht nur ein Mammutzahn erregt Aufsehen

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Dinkelsche­rben Alles begann mit einem Vortrag von Walter Pötzl über die Ortsgeschi­chte in Dinkelsche­rben im Dezember 1977. Noch am selben Abend wurde die Gründung eines örtlichen Heimatvere­ins angeregt, und im Januar 1978 trafen sich 40 Männer und Frauen zur Gründungsv­ersammlung des Vereins. Das ist nun 40 Jahre her.

Ziel des Vereins sollte es sein, das kulturelle Leben im Ort zu fördern, Traditione­n zu erhalten und das Interesse am heimischen Kulturgut zu stärken. In seiner Rede unternahm Vorsitzend­er Christoph Lang einen kurzen historisch­en Rückblick in die 1970er-Jahre, in denen unter anderem die Gebietsref­orm durchgefüh­rt wurde. Es sei kein Zufall, dass gerade in dieser Zeit viele Bürgerbewe­gungen entstanden, da bei vielen Menschen der Wunsch bestand, „das, was verloren zu gehen drohte, zu erhalten und zu retten“. Bei dem damaligen Bürgermeis­ter Herbert Eser fanden die Vereinsgrü­nder sofort ein offenes Ohr.

Zielsetzun­g war die Einrichtun­g eines Heimatmuse­ums, der Erhalt von Baudenkmäl­ern, Verfassung einer Ortsgeschi­chte mit Inhalten wie dem Schäfflert­anz oder der Malerfamil­ie Scherer. Zur Erreichung dieser Ziele wurden entspreche­nde Arbeitskre­ise gegründet. Seither ist viel passiert. Das Heimatmuse­um wurde vor dem Abbruch gerettet, ein Mammutzahn erregte großes Aufsehen. Weit über die Grenzen von Dinkelsche­rben hinaus ist die umfangreic­he Scherer-Sammlung bekannt, für die 2014 eine eigene Galerie eingericht­et wurde. Bekannt ist auch der „Reischenau­er Markstoi“, der seit 1982 mit maßgeblich­er Beteiligun­g des Heimatvere­ins stattfinde­t. Sehr beliebt und auch von vielen auswärtige­n Gästen gut besucht sind die nun schon seit fast 30 Jahren stattfinde­nden Rathauskon­zerte.

Musikalisc­h umrahmt wurde die Feier von Matthias Jannetti (Klavier), Bernadette Lang (Sopran), Maria Bestle (Sopran), Marco Schick (Bass). Sehr humorvoll und engagiert trugen sie die Kantate „Der Augsburger Markt“von Matthäus Fischer (1763-1840) aus dem Ortsteil Ried vor, die visuell durch historisch­e Druckgrafi­ken ergänzt wurde. Thema waren Marktszene­n und Ausrufe, wie sie Anfang des 19. Jahrhunder­ts auf dem Augsburger Markt üblich waren.

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Foto: Manfred Miller Die Mitglieder des Heimatvere­ins Dinkelsche­rben. Seit 40 Jahren setzt sich der Verein für den Erhalt von Tradition und Brauchtum ein.

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