Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Für Patienten Klarheit schaffen
ie Zahl lässt einen erschaudern: 1200 Patienten, die im Donauwörther Krankenhaus operiert worden sind, könnten mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert worden sein. Die Quelle dafür scheint ein Narkosearzt zu sein, der selbst den Virus in sich trug und in irgendeiner Weise die Patienten auf dem OP-Tisch mit seinem Blut infiziert hat. Wie genau das passiert ist – diese Frage wird man, wenn überhaupt, in einigen Monaten wirklich beantworten können.
Doch jetzt geht es erst einmal darum, zu verhindern, dass Patienten ahnungslos bleiben. Denn genau das ist das Gefährliche an Hepatitis C: Ohne, dass der Infizierte Symptome zeigt, belastet das Virus über Jahrzehnte die Leber, bis diese stark geschädigt ist. Die Folgen können fatal sein.
Die Verantwortlichen des Krankenhauses in Donauwörth haben erkannt, dass es nicht darum geht, die Vorfälle kleinzureden – auch wenn die Zahl der Verdachtsfälle erst einmal schockiert und am guten Ruf des Hauses kratzt. Sie versuchen, jede Möglichkeit der Ansteckung und das Ausmaß der Infektionen abzuklären. Denn auch, wenn noch nicht feststeht, ob und wie der Mediziner die Patienten infiziert hat, muss es jetzt darum gehen, den Menschen in der Region Sicherheit zu geben – für ihre Gesundheit und für die zukünftige Entscheidung, in welcher Klinik sie sich operieren lassen. Nur dann kann das Vertrauen in das örtliche Krankenhaus erhalten bleiben.