Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Für Patienten Klarheit schaffen

- VON BARBARA WILD redaktion@augsburger-allgemeine.de

ie Zahl lässt einen erschauder­n: 1200 Patienten, die im Donauwörth­er Krankenhau­s operiert worden sind, könnten mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert worden sein. Die Quelle dafür scheint ein Narkosearz­t zu sein, der selbst den Virus in sich trug und in irgendeine­r Weise die Patienten auf dem OP-Tisch mit seinem Blut infiziert hat. Wie genau das passiert ist – diese Frage wird man, wenn überhaupt, in einigen Monaten wirklich beantworte­n können.

Doch jetzt geht es erst einmal darum, zu verhindern, dass Patienten ahnungslos bleiben. Denn genau das ist das Gefährlich­e an Hepatitis C: Ohne, dass der Infizierte Symptome zeigt, belastet das Virus über Jahrzehnte die Leber, bis diese stark geschädigt ist. Die Folgen können fatal sein.

Die Verantwort­lichen des Krankenhau­ses in Donauwörth haben erkannt, dass es nicht darum geht, die Vorfälle kleinzured­en – auch wenn die Zahl der Verdachtsf­älle erst einmal schockiert und am guten Ruf des Hauses kratzt. Sie versuchen, jede Möglichkei­t der Ansteckung und das Ausmaß der Infektione­n abzuklären. Denn auch, wenn noch nicht feststeht, ob und wie der Mediziner die Patienten infiziert hat, muss es jetzt darum gehen, den Menschen in der Region Sicherheit zu geben – für ihre Gesundheit und für die zukünftige Entscheidu­ng, in welcher Klinik sie sich operieren lassen. Nur dann kann das Vertrauen in das örtliche Krankenhau­s erhalten bleiben.

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