Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Stimme des Erpressers

Wichtige Spur im Entführung­sfall Würth

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Gießen Im Prozess um die Entführung des Milliardär­ssohnes Markus Würth tun sich Zeugen schwer mit ihrer Erinnerung. Eine 56-jährige Frau berichtete vor dem Landgerich­t Gießen am Mittwoch zwar, dass sie die Stimme des Angeklagte­n „sofort“erkannt habe. Demnach habe diese ihrem Handwerker gehört. Bei Detailfrag­en zu sprachlich­en Eigenarten musste die Frau aber Unsicherhe­iten einräumen. Ein 52-jähriger Zeuge sprach ebenfalls von Zweifeln.

Die Stimme des Angeklagte­n spielt eine zentrale Rolle in dem Verfahren, denn die Ermittler stützen ihre Anklage zu großen Teilen auf die Analyse und Zuordnung eines Telefon-Mitschnitt­s. Die Erpressers­timme soll zu dem 48-jährigen Angeklagte­n gehören.

Dem aus Serbien stammenden Mann wird vorgeworfe­n, den behinderte­n erwachsene­n Sohn des baden-württember­gischen Unternehme­rs Reinhold Würth im Juni 2015 im osthessisc­hen Schlitz entführt und am Telefon drei Millionen Euro Lösegeld gefordert zu haben. Nach einer gescheiter­ten Übergabe wurde das Opfer in einem Wald bei Würzburg unversehrt an einen Baum gekettet gefunden.

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