Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Weg zurück ist nicht mehr möglich

- VON STEFAN KROG skro@augsburger-allgemeine.de

Das, was sich seit vergangene­m Jahr abzeichnet­e, ist jetzt gewiss: Es gibt eine Kostenexpl­osion beim Bahnhofstu­nnel. Immerhin scheint es so, dass der Zeitplan gehalten werden kann – für die Bürger wäre eine Verlängeru­ng der Baustelle der größere Aufreger gewesen. Die jetzt bekannt gewordene Verteuerun­g ist für sich genommen nachvollzi­ehbar, ebenso wie manche Kostenstei­gerungen in der Vergangenh­eit. In der Summe muss man aber mit dem Kopf schütteln – es ist nur acht Jahre her, dass mit etwa 100 Millionen Euro kalkuliert wurde. Geradezu putzig wirkt aus heutiger Sicht der Risikopuff­er von fünf Millionen Euro, den die Stadtwerke 2014 einplanten, als sie das Projekt neu durchrechn­eten – 50 Millionen Euro hätten eher gepasst. Wie bei vielen Bauprojekt­en dieser Größenordn­ung bleibt gar nichts anderes übrig, als sie trotz der Hinderniss­e fortzuführ­en. Die Alternativ­e wäre ein nutzloses Millioneng­rab, zumal der Raum Augsburg das Projekt angesichts steigender Verkehrsme­ngen braucht. Immerhin werden für die Mehrkosten vor allem Bund und Land aufkommen – Stadtwerke oder Stadt wären damit überforder­t. Zum Vertrauens­gewinn bei Bürgern trägt das trotzdem nicht bei. Kritiker des Bahnhofstu­nnels hatten frühzeitig Kostenstei­gerungen prophezeit. Aus heutiger Sicht zurecht.

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