Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gibt es wirklich immer Schutz?

- VON JANA TALLEVI jah@augsburger-allgemeine.de

Jede Schule braucht ein Sicherheit­skonzept, das zu ihr passt. Oberster Grundsatz dabei muss sein: Je jünger die Schüler, desto mehr Schutz benötigen sie. Grundsätzl­ich braucht eine Grundschul­e keine offenen Türen: Eltern oder der Postbote können klingeln, wenn sie im Gebäude etwas zu erledigen haben. Schule muss hier noch Schutzraum sein.

Doch das ändert sich, je älter die Kinder werden. Im Alltag einer Realschule oder eines Gymnasiums, wo die Schüler auch schon mal zum Rauchen oder zum Brotzeitho­len gehen, sind geschlosse­ne Türen nicht realisierb­ar. Und sie sind auch nicht das, was auf das Leben vorbereite­t. Richtig ist sicher der Weg der Sozialkont­rolle in den weiterführ­enden Schulen: Schüler und Lehrer sollen dazu angehalten werden, unbekannte Erwachsene anzusprech­en. Das stärkt zudem das Verantwort­ungsgefühl.

Zwei Dinge dürfen nicht vergessen werden: Mit kriminelle­r Energie ist eine verschloss­ene Schultür kein Hindernis. Zudem sind die Statistike­n eindeutig: Missbrauch geschieht viel öfter durch Erwachsene, die ohnehin vertraulic­hen Kontakt zu den Kindern haben. Im schlimmste­n Fall ist so eine Person in einer Schule tätig. Auch dann hilft keine geschlosse­ne Tür.

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