Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schnitzeljagd mit GPS
Geocacher begeben sich auf Spurensuche
Landkreis Augsburg Junge Menschen gehen im Wald spazieren, nach einer Weile verlassen sie den Weg und laufen ins Gebüsch. Ihre Ausstattung: ein GPS-Gerät und ein Stift. Denn sie suchen keine Pilze, sondern einen Geocache.
Geocaching ist eine Schnitzeljagd, bei der mithilfe von GPS-Daten sogenannte „Caches“gesucht werden. Die Koordinaten dieser kleinen Spuren und Hinweise sind im Internet veröffentlicht. Die „Caches“sind verpackt in Behältern: Die kleinsten Behältnisse sind winzige Schachteln – andere sind große Boxen, in denen man ein Logbuch findet. In diese Hefte kann man seinen Namen eintragen und somit selbst eine Spur hinterlassen. Manchmal sind auch noch kleine Tauschgegenstände darin zu finden. Neben den sogenannten traditionellen Caches gibt es auch „Multi-Caches“, bei denen mehrere Spuren zusammen einen Bonus ergeben oder man rätseln und Aufgaben lösen muss.
Geocaches sind raffiniert versteckt oder getarnt, sodass Anfänger sowie Profis ihren Spaß haben können. Es gibt beispielsweise Geocaches, die mit Magneten an Geländern befestigt sind, oder Caches, die man nur in der Nacht mit Reflektoren oder UV-Licht finden kann. Geocaching passiert überall, jederzeit und oft im Verborgenen – denn Geocacher sind oft im Geheimen unterwegs, um nicht ständig gefragt zu werden, was sie da gerade tun.
Andreas Kolhosser, regionaler Ansprechpartner zum Thema Geocaching im Raum Augsburg, empfiehlt, erst einmal mithilfe des Smartphones auf die Suche zu gehen und zu testen, ob man sich für das Hobby begeistern kann. Für leidenschaftliche Geocacher empfiehlt er ein professionelles GPS-Gerät. Um an die Koordinaten der Verstecke zu kommen, muss man sich bei einer Geocaching-Seite (zum Beispiel geocaching.com oder geocaching.de) anmelden. 2016 gab es laut Kolhosser circa 1,8 Millionen Spieler weltweit, davon etwa 275 000 in Deutschland. Allein in Augsburg und im Umland sind es Hunderte.
Geocaches sind fast überall zu finden, aber es gibt Orte, an denen sie verboten sind. Dazu gehören Militär-Anlagen, befahrene Eisenbahnstrecken, gesperrte Flächen und Privatgelände. Doch als Ansprechpartner hat es Kolhosser relativ ruhig. „Ab und zu kommen Anfragen von Waldbesitzern oder Fischereivereinen, wenn es dort zu Störungen durch Geocacher kommt. Aber oft lassen sich die Befindlichkeiten schnell aus dem Weg räumen.“