Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schnitzelj­agd mit GPS

Geocacher begeben sich auf Spurensuch­e

- VON NICO TASSINGER

Landkreis Augsburg Junge Menschen gehen im Wald spazieren, nach einer Weile verlassen sie den Weg und laufen ins Gebüsch. Ihre Ausstattun­g: ein GPS-Gerät und ein Stift. Denn sie suchen keine Pilze, sondern einen Geocache.

Geocaching ist eine Schnitzelj­agd, bei der mithilfe von GPS-Daten sogenannte „Caches“gesucht werden. Die Koordinate­n dieser kleinen Spuren und Hinweise sind im Internet veröffentl­icht. Die „Caches“sind verpackt in Behältern: Die kleinsten Behältniss­e sind winzige Schachteln – andere sind große Boxen, in denen man ein Logbuch findet. In diese Hefte kann man seinen Namen eintragen und somit selbst eine Spur hinterlass­en. Manchmal sind auch noch kleine Tauschgege­nstände darin zu finden. Neben den sogenannte­n traditione­llen Caches gibt es auch „Multi-Caches“, bei denen mehrere Spuren zusammen einen Bonus ergeben oder man rätseln und Aufgaben lösen muss.

Geocaches sind raffiniert versteckt oder getarnt, sodass Anfänger sowie Profis ihren Spaß haben können. Es gibt beispielsw­eise Geocaches, die mit Magneten an Geländern befestigt sind, oder Caches, die man nur in der Nacht mit Reflektore­n oder UV-Licht finden kann. Geocaching passiert überall, jederzeit und oft im Verborgene­n – denn Geocacher sind oft im Geheimen unterwegs, um nicht ständig gefragt zu werden, was sie da gerade tun.

Andreas Kolhosser, regionaler Ansprechpa­rtner zum Thema Geocaching im Raum Augsburg, empfiehlt, erst einmal mithilfe des Smartphone­s auf die Suche zu gehen und zu testen, ob man sich für das Hobby begeistern kann. Für leidenscha­ftliche Geocacher empfiehlt er ein profession­elles GPS-Gerät. Um an die Koordinate­n der Verstecke zu kommen, muss man sich bei einer Geocaching-Seite (zum Beispiel geocaching.com oder geocaching.de) anmelden. 2016 gab es laut Kolhosser circa 1,8 Millionen Spieler weltweit, davon etwa 275 000 in Deutschlan­d. Allein in Augsburg und im Umland sind es Hunderte.

Geocaches sind fast überall zu finden, aber es gibt Orte, an denen sie verboten sind. Dazu gehören Militär-Anlagen, befahrene Eisenbahns­trecken, gesperrte Flächen und Privatgelä­nde. Doch als Ansprechpa­rtner hat es Kolhosser relativ ruhig. „Ab und zu kommen Anfragen von Waldbesitz­ern oder Fischereiv­ereinen, wenn es dort zu Störungen durch Geocacher kommt. Aber oft lassen sich die Befindlich­keiten schnell aus dem Weg räumen.“

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Foto: Nico Tassinger GPS-Daten führen zu den versteckte­n Cashes.

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