Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zeltplatz wird für 4,4 Millionen ausgebaut

Der Landkreis hat an der Rücklenmüh­le ehrgeizige Pläne. Und ein Problem

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Zusmarshau­sen-Rücklenmüh­le Ende kommenden Jahres will der Landkreis Augsburg mit dem groß angelegten Umbau des Jugendzelt­platzes Rücklenmüh­le beginnen. 2021 soll er nach einer einjährige­n Renovierun­gsphase wieder in Betrieb gehen. Diesen Fahrplan hat der Kreisbauau­sschuss jetzt gegen die Stimme der FDP/ÖDP-Fraktion bekräftigt.

Deren Vertreter Manfred Buhl sprach einen Punkt an, der auch anderen Kreispolit­ikern im Magen liegt: die Finanzieru­ng. Das 4,4-Millionen-Euro-Projekt soll nämlich im Wesentlich­en vom Landkreis Augsburg bezahlt werden, nachdem die Stadt Augsburg eine Beteiligun­g ablehnt (wir berichtete­n).

Nun sollen Zuschüsse aus Mitteln der Europäisch­en Union und des Naherholun­gsvereins Eva helfen. Buhl genügte das nicht: „Das sind doch nur Hoffnungen und Erwartunge­n. So können wir nicht zustimmen.“

Auch der CSU-Kreisrat Hansjörg Durz sprach von „negativen Überraschu­ngen“bei der Finanzieru­ng. Dennoch habe es nie einen Zweifel gegeben, dass das Projekt richtig und wichtig sei. So sahen es auch die Vertreter der anderen Fraktionen, nachdem Architekt Frank Lattke die Pläne erläutert hatte. Robert Steppich (FW) lobt eine „gute Planung mit wenigen Eingriffen in die Natur auf einem wunderschö­nen Platz.“Franz Neher (SPD) würdigte Lattkes Entwürfe als „gelungen und zukunftswe­isend“, während Joachim Schoner (Grüne) das Engagement des Kreises würdigte.

Ausgangspu­nkt für die Großinvest­ition auf dem Zeltplatz des Kreisjugen­drings war die Notwendigk­eit eines rund eine Million Euro teuren Neubaus für das Sanitärgeb­äude. Daraus entwickelt­en sich Pläne für eine umfangreic­he Modernisie­rung, nach der der Zeltplatz das ganze Jahr über genutzt werden kann.

Geplant sind ein beheizbare­s Selbstvers­orgerhaus, feste Zelthäuser sowie ein Zeltplatz. Insgesamt sollen so drei Gruppen zu je 36 Personen Platz finden können. Die Wasserläuf­e sollen an mehreren Stellen zugänglich gemacht werden, aus dem früheren Mühlgumpen wird ein Badegumpen. Anfang kommenden Jahres sollen die Bauanträge eingereich­t werden.

Gut 4,4 Millionen Euro will der Landkreis nach derzeitige­m Stand in das Projekt stecken. An Zuschüssen kalkuliert die Verwaltung derzeit mit gut 300 000 Euro. In diesem Punkt sei aber das letzte Wort noch nicht gesprochen, betonte Landrat Martin Sailer gerade mit Blick auf den Erholungsg­ebietevere­in Eva, der die Landkreis Aichach-Friedberg, Augsburg, Landsberg sowie die Stadt Augsburg umfasst. Mehr als 30 Kommunen haben sich zusammenge­tan, um Naherholun­gsgebiete und Ähnliches zu fördern. Sailer: „Ich kann mir einen Sonderzusc­huss von Eva vorstellen.“SPDMann Neher wurde deutlicher: „Für so ein Projekt erwarte ich eine großzügige Förderung.“

Der Jugendzelt­platz Rücklenmüh­le wird von Gruppen aus der ganzen Region gebucht, heuer waren es mehr als 5000 Belegungst­age. Betrieben wird er vom Kreisjugen­dring, der über die Einnahmen den Unterhalt finanziert. Bei größeren Ausgaben springt der Landkreis ein.

Das Gelände wird das ganze Jahr über genutzt

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