Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine teure Koalition

- VON BERNHARD JUNGINGER bju@augsburger-allgemeine.de

Dass die Steuereinn­ahmen nicht mehr so stark steigen wie zuletzt, ist noch kein Grund zur Panik, bleiben sie doch auf einem hohen Niveau. Trotzdem sollte die Eintrübung die Koalition zum Umdenken bringen. Denn so heftig sich Union und SPD auch streiten, so sehr eint sie doch die gefährlich­e Neigung zu hohen Ausgaben.

Der Koalitions­vertrag sieht viele zusätzlich­e Milliarden für Kitas, fürs Baukinderg­eld, für die Rente, den sozialen Arbeitsmar­kt oder für ländliche Räume vor. Über Sinn und Unsinn einzelner Maßnahmen lässt sich diskutiere­n, sicher ist, dass dadurch der Spielraum für die kommenden Jahre sehr eng geworden ist. Nicht nur, was die Ausgaben betrifft. Auch eine echte Entlastung der Bürger und Unternehme­n bei den Steuern wird so zunehmend schwierige­r. Die Bundesregi­erung hat sich auf Jahre hinaus gewaltige Verpflicht­ungen auferlegt, die sich nicht mehr so einfach zurückdreh­en lassen, wenn sich die Konjunktur mal trübt. Nachfrage und Konsum aber lassen sich am besten am Laufen zu halten, wenn die Menschen am Ende des Monats mehr Netto vom Brutto haben.

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