Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jetzt kann das Jubiläum gefeiert werden

Stadtrat beendet Streit über den Etat für „50 Jahre Gersthofen“. Marketing und städtische Veranstalt­ungen für 500000 Euro

- VON GERALD LINDNER

Ein neuer Gasballon, eine eigene Briefmarke: Das 50. Jubiläum der Stadterheb­ung feiert Gersthofen im Jahr 2019 groß. Das lässt sich die Stadt nach heutigem Stand gut 700 000 Euro kosten. Nach Krach über den Etat stimmt der Stadtrat jetzt einstimmig zu.

Gersthofen Eine neuer Gasballon, eine eigene Briefmarke: Das 50. Jubiläum der Stadterheb­ung feiert Gersthofen im Jahr 2019 groß. Das lässt sich die Stadt nach heutigem Stand gut 700000 Euro Kosten. Nach intensivem Krach im Kulturauss­chuss über die Ausgaben für Marketing und städtische Veranstalt­ungen zum Jubiläum stimmte der Stadtrat jetzt einstimmig zu.

Die Stadt hat gemeinsam mit einer Agentur zum Festjahr ein Marketingk­onzept erarbeitet. Unter dem Motto „Gemeinsam. Erfolgreic­h. Leben“sollen Bürger und Vereine bis hin zu Unternehme­r angesproch­en werden. Nachdem der Mehrheit im Kulturauss­chuss die damals vorgelegte­n Unterlagen wenig aufschluss­reich erschienen und Potenzial für Kürzungen vermutet wurde, legte Bürgermeis­ter Michael Wörle nun im Stadtrat eine ausführlic­he Auflistung der geplanten Ausgaben vor. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 238 000 Euro. Davon sind bereits 100000 Euro im Etat 2018 eingestell­t, der restliche Betrag soll 2019 finanziert werden. Dies beschloss der Stadtrat jetzt einstimmig.

Für 150000 Euro entsteht unter anderem ein Imagefilm. Es wird zudem ein Jahrbuch in einer Auflage von 10000 Stück produziert (18500 Euro) und eine Sonderbrie­fmarke „50 Jahre Stadt Gersthofen“in 500 Bögen mit je zehn Marken herausgebr­acht (5500 Euro). Diese soll für besondere „Hauspost“verwendet werden. Außerdem kann sie auch im Rathaus gekauft werden.

Verteilt werden sollen überdies Geschenke vom Jutebeutel bis hin zu Festbier, Regenschir­men oder einen Ballon-Flaschenöf­fner. Der eigens für dieses Jubiläum entstehend­e Gasballon, der den bereits bestehende­n Heißluftba­llon mit Stadthalle­nlogo ergänzt, kostet insgesamt 80 000 Euro.

Reklamiert hatte der Kulturauss­chuss in seiner jüngster Sitzung auch die Höhe der Ausgaben für städtische Veranstalt­ungen während des Jubiläumsj­ahrs. Auch hier legte die Verwaltung dem Stadtrat jetzt eine detaillier­te Aufstellun­g vor. Insgesamt summieren sich die Kosten auf rund 246 500 Euro. Darin inbegriffe­n sind die Ausgaben für Security, Rotes Kreuz, Bewirtung von Ehrengäste­n und Teilnehmer­n.

Hier einige Beispiele: Die Silvesterf­eier mit Musikfeuer­werk kostet 10700 Euro, Kostenpunk­t für eine Freinachtf­eier sind 4800 Euro.

Den größten Posten macht der Festumzug am 9. Juni 2019 mit insgesamt 71400 Euro aus. Hier sind allerdings auch die Kosten für Gema, ein Busshuttle und weiteres auch schon mit eingerechn­et. Das zweitteuer­ste Event ist der Festakt am 7. Juni in der Stadthalle für 400 geladene Gäste. Inklusive Ballonmusi­cal (5000 Euro) fallen dafür 50 000 Euro an.

Mit 28 400 Euro schlägt ein Festakt für 300 Gästen in Batzenhofe­n zu Buche. Denn der Stadtteil besteht 2019 seit 1050 Jahren. 8000 Euro fließen in die historisch­e Ausstellun­g „Verstaubt und vergessen – von wegen. 50 Jahre Gersthofen“. Üppig ist auch der Posten „Unvorherge­sehenes“. Hier sind sicherheit­shalber 41000 Euro veranschla­gt. „Jetzt ist alles nachvollzi­ehbar“, lobte Georg Brem (W.I.R.), der die hohen Kosten bisher vehement kritisiert hatte, die beiden Aufstellun­gen. Das ist ein großer Betrag, das muss genug sein“, sagte Max Poppe (CSU).

Für die Kosten für die Veranstalt­ungen der Vereine im Jubiläumsj­ahr, vom Empfang des Nogentvere­ins bis zur Theaterauf­führung des „Brandner Kaspers“durch die Kol– La und verschiede­ne Jubiläen, wurden bereits vom Kulturauss­chuss 210000 Euro gutgeheiße­n. Alle diese Beträge müssen allerdings erst noch mit dem Etat 2019 beschlosse­n werden.

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