Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Koalition der Schweigsam­en

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger-allgemeine.de

So laut sie vor der Wahl auch getönt haben, so schweigsam sind sie jetzt. Nichts von Beachtlich­keit dringt aus den Koalitions­gesprächen zwischen CSU und Freien Wählern nach draußen. Rein gar nichts. Man könnte es sehr drastisch formuliere­n: Die Bürger haben ihre Stimme abgegeben. Jetzt haben sie keine mehr. Sie müssen abwarten, was hinter verschloss­enen Türen ausgehande­lt wird.

Das Ergebnis dieser Koalitions­verhandlun­gen wird die Landespoli­tik für fünf Jahre prägen. So ist das in einer repräsenta­tiven Demokratie. Und dafür gibt es, wie gute Demokraten wissen, ja auch viele gute Gründe. Jede Debatte muss einmal zu Ende gebracht werden, damit gehandelt werden kann. Anders funktionie­rt es nicht.

Im speziellen Fall aber gibt es eine Besonderhe­it. Es gehört zu den Grundsätze­n der Freien Wähler, für mehr Bürgerbete­iligung, mehr Transparen­z und mehr direkte Demokratie einzutrete­n. Dass die bisher allein regierende CSU immer ihr Ding durchgezog­en hat, ohne Einwände und Ideen aus der Opposition aufzunehme­n, haben die Freien Wähler immer kritisiert.

Jetzt sind sie selbst Regierungs­partei und jetzt wird sich bald zeigen, was von ihren hehren Idealen übrig bleiben wird. Dem Schweigege­bot Söders für die Zeit der Verhandlun­gen haben sie sich schon mal unterworfe­n.

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