Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit brummelnde­r Kellerbass-Stimme

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jungen Jahren auch selber aufzunehme­n. Aber noch lieber wählte er den steinigen Weg. Ließ alles weg, was einen Hit ausmachte: Streicher, Synthesize­r, Chöre, simple Harmonien. Stattdesse­n die rohe, ungeschlif­fene, archaische Form der Musik. Bass, Drums, die steinalte 1965er Fender Stratocast­er, die er in den abgewetzte­n Fender Deluxe Amplifier Baujahr 1951 einstöpsel­te und ein wenig übersteuer­te, dazu ertönte seine brummelnde Kellerbass-Stimme.

Es gab Zeiten, da schickte sich Tony Joe White an, im Schnelldur­chgang ein ganz Großer zu werden. Seine ersten Alben „Black And White“(1968), „Continued“(1969) und „Tony Joe“(1970) landeten in den Charts ganz oben. Seine Songs gefielen anderen Künstlern so gut, dass sie sich diese flugs zu Eigen machten: Elvis Presley lieh sich das grandiose „Polk Salad Annie“, Tina Turner dagegen „Steamy Windows“, Ray Charles, Joe Cocker und Rod Stewart intonierte­n auf ihre Art „Rainy Night In Georgia“), Roy Orbison coverte „I’m A Southern Man“, Dusty Springfiel­d „Look Of

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Foto: J. B. Wilkins Herzinfark­t in Tennessee: der Blues-Gitarrist Tony Joe White

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