Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wenn der Torwart Libero spielt

Was Aystettens Trainer Marco Löring davon hält, dass sein Keeper Valentin Coca oft weit aus seinem Tor stürmt

- VON OLIVER REISER

Aystetten Nach dem 0:0 gegen den SC Olching, dem 2:0-Erfolg in Oberweiker­tshofen und dem 1:1 gegen den FV Illertisse­n II ist der SV Cosmos Aystetten seit drei Spielen ungeschlag­en. „Diese Serie wollen wir fortsetzen“, sagt Trainer Marco Löring augenzwink­ernd vor dem ersten Rückrunden­spiel gegen den VfR Neuburg (Sonntag, 15 Uhr). Das Hinspiel beim Aufsteiger, der sich als Tabellenzw­eiter in der Landesliga Südwest mehr als Respekt verschafft hat, endete 2:2. Ein Spiegelbil­d der bisherigen Saison, denn die Cosmonaute­n konnten zweimal einen Rückstand aufholen und hätten in letzten Minute fast noch gewonnen.

Zuletzt musste man in der Schlusspha­se den Ausgleich hinnehmen. „Ärgerlich“, sagt Löring, „weil wir einen Konter schlecht zu Ende gespielt haben und nach einem Freistoß aus der gegnerisch­en Hälfte nicht gut gestanden sind. Das war eine Verkettung von zwei, drei Kleinigkei­ten.“

Auch Valentin Coca hätte in dieser Szene vor dem Ausgleich nicht so weit aus seinem Tor kommen dürfen. Der Cosmos-Keeper sorgte im Spiel gegen die Regionalli­ga-Reserve immer wieder für Aufreger, als er im Stile eines Libero weit vor dem eigenen Kasten agierte. „Er soll mitspielen und hat auch ein Auge dafür“, sagt Löring, „aber solche Ausflüge sind auch immer mit einem Risiko verbunden. Er hat uns aber auch schon viele Spiele damit gewonnen.“Insgesamt sei die Punkteteil­ung gerecht gewesen.

Zu den besten Spielern im Trikot des SV Cosmos Aystetten zählte bis zu seinem Ausscheide­n Gheorghe Gosa. Der 37-Jährige, der in seiner rumänische­n Heimat schon Champions League gespielt hat, trug zuletzt wesentlich zur Stabilität in der Hintermann­schaft bei. „Mit seiner Erfahrung und Cleverness ist er eine Bank“, sagt Marco Löring, „von ihm können sich die jungen Spritzer was abgucken.“Schade, dass sich „Gigi“, wie er von seinen Mitspieler­n genannt wird, bei einer spektakulä­ren Rettungsak­tion verletzte und ausfallen wird. „Das ist schade, aber ältere Spieler haben nicht dieses Heilfleisc­h“, sagt Löring.

Gerade gegen die bärenstark­e Offensivab­teilung des VfR Neuburg hätte man den alten Haudegen gut gebrauchen können. „Neuburg hat viel Qualität nach vorne und steht zu Recht ganz oben“, urteilt Löring über den Gegner, der im letzten Match der Hinrunde einen herben Dämpfer hinnehmen musste. Mit 1:4 wurde der Tabellenzw­eite vom SC Ichenhause­n nach Hause geschickt. „Die Niederlage war natürlich ernüchtern­d. Insgesamt war es ein gebrauchte­r Tag“, resümiert Co-Trainer Alexander Egen. „Wir schwimmen seit drei Jahren auf einer Erfolgswel­le. Wegen dieser Niederlage müssen wir den Kopf nicht in den Sand stecken. Wichtig ist, dass wir Lockerheit und Spaß zurückgewi­nnen“, erklärt Egen.

Grund zur Hoffnung ist sicherlich auch, dass sich das Lazarett lichtet und Neu-Stürmer Abdel Abou Khalil spielberec­htigt ist. Der 27-Jährige aus dem Libanon ist ein weiterer Hochkaräte­r, der beim SC Viktoria Hamburg, FC Eintracht Bamberg, SV Wilhelmsha­ven oder VfR Neumünster schon Regionalli­ga gespielt hat. „Wir sollten nicht so viel grübeln, sondern unseren Job machen“, fordert Marco Löring seine Jungs.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Aystettens Torhüter Valentin Coca musste gegen Illertisse­n zuletzt immer wieder weit aus seinem Tor eilen und im Stile eines Libero klären. Dejan Mijailovic und Gheorghe Gosa (von links) brauchen hier nicht mehr eingreifen.
Foto: Oliver Reiser Aystettens Torhüter Valentin Coca musste gegen Illertisse­n zuletzt immer wieder weit aus seinem Tor eilen und im Stile eines Libero klären. Dejan Mijailovic und Gheorghe Gosa (von links) brauchen hier nicht mehr eingreifen.

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