Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wertingen wächst und baut Straßen aus
Im Stadtrat werden Projekte vorgestellt, die mehrere Millionen Euro kosten
Wertingen Abseits der kontroversen Diskussion um den neuen Kindergarten wurden dem Stadtrat und der Öffentlichkeit am Mittwoch einige Vorhaben zur Stadtentwicklung vorgestellt. In Geratshofen wird die Infrastruktur ausgebaut, und in Hettlingen und Gottmannshofen werden neue Bauplätze erschlossen. Realisiert werden sollen diese Maßnahmen bis zum Herbst kommenden Jahres. Kosten könnte das alles rund fünf Millionen Euro.
Der allgemeine Bedarf an Bauplätzen lässt der Stadt kaum eine andere Wahl, als auch in schwerer zugängliches Gelände zu expandieren. In Gottmannshofen erschließt die Stadt den mittlerweile fünften Teil des Baugebiets „Geißberg“. Für den neuesten Bauabschnitt gilt es, rund 15 Höhenmeter zurückzulegen, in Richtung der noch stehenden Napoleonstanne. Dabei sollen 14 Bauplätze erschlossen werden. Um das Gefälle zu überwinden, soll jeder der Bauplätze zudem mit einer kleinen Pumpstation ausgestattet werden, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Kosten wird das in etwa 1,5 Millionen Euro.
Am Baugebiet „Beim Schützenheim“in Hettlingen wird ebenfalls einige Meter in die Höhe geplant. Dort erschließt die Stadt zunächst drei Bauplätze für voraussichtlich rund 450 000 Euro. Es könnten mehr werden, denn durch den Bauabschnitt eröffnen sich Möglichkeiten für vier weitere Bauplätze. Da diese aber nicht in städtischem Besitz sind, stehen die letztendlichen Kosten noch nicht fest. Wie auch beim Geißberg verabschiedeten die Stadträte in diesem Schritt die Erschließungsplanung.
Auch in Sachen Infrastruktur will die Stadt bis zum Herbst kommenden Jahres Projekte anschieben. In Geratshofen stehen laut Stadtbaumeister Anton Fink weitere Ansiedelungen von Unternehmen an – bis er aber offizielle Bauanträge auf dem Schreibtisch habe, will er diese nicht offiziell verkünden. In diesem Zusammenhang kann man wohl die beiden neuen Straßenbaumaßnahmen betrachten, die in Geratshofen bis zum Herbst kommenden Jahres abgeschlossen sein sollen. Zum einen wird die Rudolf-Diesel-Straße am südlichen Ortsende massiv ausgebaut. Bislang befindet sich dort das Autoglaszentrum Kleindienst. Auf ganzen 420 Metern soll die Straße sechseinhalb Meter breit ausgebaut werden. Damit passe man sich den „geänderten Verkehrsverhältnissen“
Ziegelproduzent will neue Lehmgrube erschließen
an, sagte Planer Frank Steinbacher. Dieser Ausbau kostet wohl etwa 1,5 Millionen Euro. Wahrscheinlich wird aber zumindest ein Teil davon auf die Anlieger umgelegt werden.
Neben diesen eigenen Maßnahmen wurden die Stadträte über die Überlegungen des Dachziegelherstellers Creaton informiert, die Vorbereitungen trifft, eine Lehmgrube in der Nähe des Meitinger Ortsteils Zeisenried zu eröffnen. Dort soll Lehm für die Werke in Wertingen und Roggden gefördert werden. Um diese Grube mit Fahrzeugen erreichen zu können, will die Firma eine Sondergenehmigung für einen Weg, der über drei Gemeindegebiete verläuft: Biberbach, Meitingen und Wertingen. Laut eines Repräsentanten der Firma solle dieser etwa 15 Jahre in Anspruch genommen werden, die Straße werde an der Einfahrt ausgebaut. Die Stadträte äußerten einstimmige Zustimmung zu dem Vorhaben.