Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wertingen wächst und baut Straßen aus

Im Stadtrat werden Projekte vorgestell­t, die mehrere Millionen Euro kosten

- VON BENJAMIN REIF

Wertingen Abseits der kontrovers­en Diskussion um den neuen Kindergart­en wurden dem Stadtrat und der Öffentlich­keit am Mittwoch einige Vorhaben zur Stadtentwi­cklung vorgestell­t. In Geratshofe­n wird die Infrastruk­tur ausgebaut, und in Hettlingen und Gottmannsh­ofen werden neue Bauplätze erschlosse­n. Realisiert werden sollen diese Maßnahmen bis zum Herbst kommenden Jahres. Kosten könnte das alles rund fünf Millionen Euro.

Der allgemeine Bedarf an Bauplätzen lässt der Stadt kaum eine andere Wahl, als auch in schwerer zugänglich­es Gelände zu expandiere­n. In Gottmannsh­ofen erschließt die Stadt den mittlerwei­le fünften Teil des Baugebiets „Geißberg“. Für den neuesten Bauabschni­tt gilt es, rund 15 Höhenmeter zurückzule­gen, in Richtung der noch stehenden Napoleonst­anne. Dabei sollen 14 Bauplätze erschlosse­n werden. Um das Gefälle zu überwinden, soll jeder der Bauplätze zudem mit einer kleinen Pumpstatio­n ausgestatt­et werden, um die Wasservers­orgung sicherzust­ellen. Kosten wird das in etwa 1,5 Millionen Euro.

Am Baugebiet „Beim Schützenhe­im“in Hettlingen wird ebenfalls einige Meter in die Höhe geplant. Dort erschließt die Stadt zunächst drei Bauplätze für voraussich­tlich rund 450 000 Euro. Es könnten mehr werden, denn durch den Bauabschni­tt eröffnen sich Möglichkei­ten für vier weitere Bauplätze. Da diese aber nicht in städtische­m Besitz sind, stehen die letztendli­chen Kosten noch nicht fest. Wie auch beim Geißberg verabschie­deten die Stadträte in diesem Schritt die Erschließu­ngsplanung.

Auch in Sachen Infrastruk­tur will die Stadt bis zum Herbst kommenden Jahres Projekte anschieben. In Geratshofe­n stehen laut Stadtbaume­ister Anton Fink weitere Ansiedelun­gen von Unternehme­n an – bis er aber offizielle Bauanträge auf dem Schreibtis­ch habe, will er diese nicht offiziell verkünden. In diesem Zusammenha­ng kann man wohl die beiden neuen Straßenbau­maßnahmen betrachten, die in Geratshofe­n bis zum Herbst kommenden Jahres abgeschlos­sen sein sollen. Zum einen wird die Rudolf-Diesel-Straße am südlichen Ortsende massiv ausgebaut. Bislang befindet sich dort das Autoglasze­ntrum Kleindiens­t. Auf ganzen 420 Metern soll die Straße sechseinha­lb Meter breit ausgebaut werden. Damit passe man sich den „geänderten Verkehrsve­rhältnisse­n“

Ziegelprod­uzent will neue Lehmgrube erschließe­n

an, sagte Planer Frank Steinbache­r. Dieser Ausbau kostet wohl etwa 1,5 Millionen Euro. Wahrschein­lich wird aber zumindest ein Teil davon auf die Anlieger umgelegt werden.

Neben diesen eigenen Maßnahmen wurden die Stadträte über die Überlegung­en des Dachziegel­hersteller­s Creaton informiert, die Vorbereitu­ngen trifft, eine Lehmgrube in der Nähe des Meitinger Ortsteils Zeisenried zu eröffnen. Dort soll Lehm für die Werke in Wertingen und Roggden gefördert werden. Um diese Grube mit Fahrzeugen erreichen zu können, will die Firma eine Sondergene­hmigung für einen Weg, der über drei Gemeindege­biete verläuft: Biberbach, Meitingen und Wertingen. Laut eines Repräsenta­nten der Firma solle dieser etwa 15 Jahre in Anspruch genommen werden, die Straße werde an der Einfahrt ausgebaut. Die Stadträte äußerten einstimmig­e Zustimmung zu dem Vorhaben.

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