Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Gefälscht! Eklat um Uralt-Bibel

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Das Bibelmuseu­m in Washington hat fünf Fragmente der berühmten Schriftrol­len vom Toten Meer aus seiner Ausstellun­g entfernt. Die Fragmente seien gefälscht, teilte das Haus am Montag mit. Das Museum hatte die deutsche Bundesanst­alt für Materialfo­rschung und -prüfung (BAM) um eine Untersuchu­ng gebeten. Die deutschen Experten kamen zu dem Schluss, dass die Fragmente nicht alt genug sind.

Die 900 zwischen 1947 und 1956 in den Höhlen von Qumran am Toten Meer entdeckten Manuskript­e beinhalten einige der ältesten bekannten Bibeltexte in hebräische­r Sprache. Die ältesten Dokumente werden auf das dritte Jahrhunder­t vor Christus datiert, die jüngsten auf das erste Jahrhunder­t nach Christus. Das Bibelmuseu­m in Washington hatte die fünf Fragmente, die sich nun als Fälschunge­n herausstel­lten, seit seiner Eröffnung im November 2017 ausgestell­t. Sie waren allerdings mit einem Hinweise auf die noch laufende Echtheitsp­rüfung versehen. Frühere Studien hatten die Echtheit angezweife­lt. Der Forscher Kipp Davis von der TrinityWes­tern-Universitä­t in Kanada erklärte etwa, mindestens sieben der ausgestell­ten Fragmente seien „moderne Fälschunge­n“. Das Museum schickte die fünf Fragmente schließlic­h für eine Überprüfun­g an das BAM in Berlin.

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Foto: Shai Halevi/ Courtesy of the Israel Antiquitie­s Authority/dpa So sehen die Fragmente der QumranRoll­en aus.

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