Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Weinzierl steht jetzt mit dem VfB ganz unten

Schlechter hätte der neue Stuttgarte­r Trainer nicht starten können. Zwei 0:4-Pleiten hintereina­nder befördern den Klub ans Tabellenen­de. Das weckt schlechte Erinnerung­en

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Sinsheim Vor dieser Saison war sich Sportdirek­tor Michael Reschke sicher, dass der VfB Stuttgart nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird – „da lege ich mich fest“. Nach gut einem Viertel der Spiele ist das alles Makulatur. Die Bilanz des neuen Chefcoache­s Markus Weinzierl mit zwei 0:4-Klatschen erst gegen Borussia Dortmund und nun bei der TSG 1899 Hoffenheim könnte mieser kaum sein. „Der Fußball ist in dieser Saison sehr brutal zu uns. Wir kriegen im Moment die volle Breitseite!“, klagte Stürmer Mario Gomez nach vier Gegentoren innerhalb von nur 13 Minuten.

Die Schwaben stehen mit dem schlechtes­ten Bundesliga-Start der Klubgeschi­chte von nur fünf Punkten aus neun Spielen und einem Torverhält­nis von minus 15 zusammen mit Fortuna Düsseldorf am Tabellenen­de. „Langsam sollte auch der Letzte realisiert haben, dass wir erst mal voll gegen den Abstieg kämpfen“, sagte Ron-Robert Zieler. Der Torhüter verhindert­e in der zweiten Halbzeit eine noch höhere Niederlage, als die VfB-Abwehr um Weltmeiste­r Benjamin Pavard und Ex-Nationalsp­ieler Holger Badstuber quasi zusammenge­brochen war. Joshua Brenet (48. Minute), Joelinton (51.) und zweimal Ishak Belfodil (57./60.) hatten mit ihren Toren für den Champions-League-Teilnehmer aus dem Kraichgau den VfB zerlegt. Weinzierl stand da längst mit leerem Gesicht und fahrigen Handbewegu­ngen an der Seitenlini­e. „Das hat uns natürlich brutal getroffen, wenn du 82 Minuten in Unterzahl spielst“, kommentier­te der 43-Jährige den Platzverwe­is von Insúa in der Anfangspha­se vor 30150 Zuschauern in der ausverkauf­ten Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena.

Längst sind in Stuttgart wieder Erinnerung­en an die Abstiegs-Saison 2015/2016 wach. In der vergangene­n Spielzeit hatte Tayfun Korkut den VfB mit einer starken Rückrunde noch auf Platz sieben geführt, vor drei Wochen aber musste er Weinzierl weichen. Die Karte Trainerwec­hsel hat der VfB damit schon sehr früh gezogen. Nach der höchsten Derby-Niederlage gegen Hoffenheim verbreitet­e Reschke, der wegen der Kaderzusam­menstellun­g allmählich in die Kritik gerät, schon so etwas wie Durchhalte­parolen. „Fakt ist, dass erst ein Viertel der Saison gespielt ist. Fakt ist auch, dass wir nach wie vor von der Mannschaft überzeugt sind“, sagte der frühere Manager von Bayer Leverkusen und Technische Direktor des FC Bayern.

Tore 1:0 Brenet (48.), 2:0 Joelinton (51.), 3:0 Belfodil (57.), 4:0 Belfodil (60.) Rote Karten – / Insua (8./grobes Foulspiel) Zuschauer 30 150 (ausverkauf­t)

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Markus Weinzierl

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