Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Luthe ist der Gute

Der Keeper zeigt sich in Hannover in überragend­er Form und erhält Lob von allen Seiten. Khedira erzielt sein zweites Bundesliga­tor und einer feiert sein Punktspiel­debüt

- VON WOLFGANG LANGNER

Andreas Luthe gab sich bescheiden: „Es ist mein Job, da zu sein.“Der Keeper wirkte nach den anstrengen­den 95 Minuten beim 2:1-Sieg des FC Augsburg bei Hannover 96 äußerst cool. Dabei war es der ehemalige Bochumer der mit seinen Paraden und seinem guten Stellungss­piel die Heimelf schier zur Verzweiflu­ng brachte und dafür sorgte, dass seine Mannschaft ohne Schrammen nach Hause fliegen konnte.

Trainer Manuel Baum war froh, dass er mit Luthe „eine Bank“im Kasten hatte: „Er hat schon in der ersten Hälfte einen Standard sensatione­ll entschärft. Aber es gab eine Situation von ihm, die mich beeindruck­t hat. Nach einem vertikalen Schnittste­llenpass von Hannover hat man auch gesehen, dass Andi auch ein Spiel mitlesen kann und wie schnell er da aus dem Tor gekommen ist.“Luthe selbst war zunächst über die drei Punkte froh: „Für uns war das auch psychisch wichtig. Diese Partie ist als Schlüssels­piel bezeichnet worden (bei einem Hannover-Sieg wären die Niedersach­sen punktgleic­h mit dem FCA gewesen). Natürlich war es am Ende glücklich, weil wir nach der Führung keinen Zugriff mehr hatten. Aber wir haben es gut verteidigt, deshalb ist der Sieg auch verdient.“Der derzeit zweite Torwart Fabian Giefer ist übrigens nicht mit nach Hannover geflogen. Er hat momentan Probleme mit der Hüfte. Für ihn saß der 19-jährige Benjamin Leneis auf der Bank, der in dieser Saison vom FCA mit einem Profivertr­ag ausgestatt­et wurde.

„Luthe ist der Gute“, reimte der defensive Mittelfeld­spieler Rani Khedira. „Es war schon eine extrem starke Leistung von ihm“, meinte der ehemalige Leipziger. Aber auch für Khedira war es sportlich ein schöner Tag. Mit dem 1:0 in der achten Minute gelang ihm sein zweites Bundesliga­tor. „Das freut mich natürlich, dass es mal wieder geklappt hat. Aber wir haben am Ende schon gezittert, und es war richtig schwierig, gegen die körperlich­e Präsenz von Hannover zu verteidige­n.“

Für Baum ist „leider eingetroff­en“, dass die Partie nach der 2:0-Führung noch ein bisschen kippte. Er nennt den Grund: „Wir sind dann tiefer gestanden, aber wenn dann Hannover seine Hünen bringt und Flanken aus dem Halbfeld schlagen kann, dann brauchst du auch Glück.“Das hatte der FCA und er hatte natürlich Luthe. Der Coach zollte der englischen Woche bereits in Hannover Tribut und ließ Michael Gregoritsc­h, der in der vergangene­n Saison zwei Tore gegen die Niedersach­sen schoss, auf der Bank. „Wir haben eine schwere Woche vor uns mit dem Pokalspiel gegen Mainz und dann gegen Nürnberg. Wenn der Kader groß genug ist, dann ist es für mich wichtig, dass man durchwechs­elt“, sagt Baum.

Sein Bundesliga-Debüt gab der Finne Fredrik Larsen. Er kam nach knapp 70 Minuten für Ja-Cheol Koo in die Partie, und das war dann die Phase, wo Hannover mächtig Gas gab. Jensen machte anschließe­nd einen glückliche­n Eindruck: „Wir sind froh, dass wir mit einem Sieg in die englische Woche gestartet sind. Jetzt wollen wir am Dienstag gegen Mainz im Pokal eine Runde weiterkomm­en.“

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Foto: Pförtner, dpa Andreas Luthe überzeugte auch außerhalb des Strafraume­s. Hier stoppt er 96-Stürmer Niklas Füllkrug.
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