Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum bei dieser schleichenden Krankheit gründliche Mundhygiene so wichtig ist
● Parodontitis verursacht keine Schmerzen, weshalb sie oft lange unerkannt bleibt. Warnzeichen sind Zahnfleischbluten, geschwollenes Zahnfleisch, Mundgeruch, Änderung der Zahnstellung oder gelockerte Zähne.
● Mehr als 500 verschiedene Bakterienarten leben in der Mundhöhle. Sie sind harmlos, so lange sie sich nicht auf den Zähnen festsetzen und so lange sie immer wieder im Rahmen des gründlichen Zähneputzens entfernt werden.
● Geschieht dies nicht, bilden die Kei- me Zahnbelag und Plaque, die durch Einlagerung von Mineralien aus dem Speichel zu hartem Zahnstein werden. Zahnstein kann nicht mehr durch Spülen oder Zähneputzen entfernt werden.
● Bakterien aus den Zahnbelägen können das Zahnfleisch angreifen und tiefe Taschen am Übergang von Zahn und Zahnfleisch verursachen. Es entsteht eine Entzündung, die sich etwa durch Zahnfleischbluten bemerkbar macht.
● Aus einer Zahnfleischentzündung kann sich eine Parodontitis entwickeln, bei der in einem schleichenden Prozess Gewebe und Knochen im Kiefer abgebaut werden. Hierbei ist das körpereigene Immunsystem beteiligt: Unter anderem werden Enzyme gebildet, die die Bakterien abtöten sollen, die aber auch das Bindegewebe angreifen.
● Bei der Therapie kommt es entscheidend auf die Mitarbeit des Patienten an, denn er muss nach der Behandlung durch den Zahnarzt seine tägliche Mundhygiene deutlich verbessern. Der Zahnarzt wird Plaque und Zahnstein ober- und unterhalb des Zahnfleischrandes gründlich entfernen. Sehr tiefe Zahnfleischtaschen müssen auch chirurgisch behandelt werden.
● Nach Abschluss der akuten Behandlung muss der Patient seine Zähne weiterhin täglich gründlich mit Zahnbürste, Zahnzwischenraumbürstchen und/oder Zahnseide reinigen. Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt und zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung komplettieren das Programm. (AZ)