Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dinkelsche­rben dominiert im Derby

Die Lila-Weißen fegen den TSV Zusmarshau­sen mit 6:1 vom Kaiserberg und sorgen dafür, dass beim Schlusslic­ht alle Alarmsiren­en schrillen

- VON OLIVER REISER

Dinkelsche­rben So hatten sich Christian Ludl, Christian Wink und Ronny Alex die Rückkehr auf den Kaiserberg nicht vorgestell­t. Das Trio mit Dinkelsche­rber Vergangenh­eit erlebte mit dem TSV Zusmarshau­sen im Nachbarsch­aftsderby der Fußball-Kreisliga Augsburg bittere 90 Minuten. Mit 6:1 wurden sie von den Hausherren des TSV Dinkelsche­rben förmlich überrollt. Damit schnuppern die Lila-Weißen wieder an der Spitzengru­ppe, während es für die Zusser im Tabellenke­ller so kalt und ungemütlic­h wird, wie sich das Wetter am vergangene­n Wochenende präsentier­te.

Trotz dieser nasskalten und ungemütlic­hen Witterung sowie der Vorverlegu­ng wegen des Dinkelsche­rber Crosslaufe­s auf Samstag waren rund 300 Zuschauer gekommen, um dieses Prestigedu­ell zu verfolgen. Die Begrüßung durch Stadionspr­echer Markus Kutschenre­iter für Gästetrain­er Christian Ludl war gerade verklungen, da klingelte es schon im Kasten des TSV Zusmarshau­sen.

Die Abwehr schien sich noch im Schockzust­and nach dem Spielabbru­ch vom vergangene­n Sonntag zu befinden, als Josef Kastner durch die Reihen spazierte und zum 1:0 abschloss (6.).

Kastner war eigentlich gar nicht die Startelf vorgesehen, doch Kapitän Christoph Girr hatte sich beim Aufwärmen verletzt, sodass Trainer Michael Finkel umstellen musste. Nach diesem Gegentreff­er folgte die stärkste Phase der Gäste. Und mit dem ersten brauchbare­n Angriff fiel sogar der Ausgleich. Marco Steinle setzte sich im Strafraum durch, scheiterte an Lukas Kania, doch A-Jugendspie­ler Luca Jaskolka war zur Stelle (14.) – 1:1. Der TSV Zusmarshau­sen witterte nun Morgenluft. Lukas Drechsler und Marco Steinle brachten jedoch das Kunststück fertig, das Leder zweimal parallel zur Torlinie anstatt in Selbiges hinein zu schießen (19.).

Dann war Schluss mit lustig. Dinkelsche­rben übernahm das Kommando und Zusmarshau­sens Torhüter Felix Häberl hielt seine Mannschaft zunächst mit Paraden gegen Hakan Avci, Maximilian Micheler und Thomas Kubina im Spiel. Als die Gäste nur zu zehnt waren, weil Dominik Demharter behandelt wurden musste, schlugen die LilaWeißen zu: Maximilian Gschwilm schob nach Vorarbeit von Hakan Avci zum 2:1 ein (39.). Unmittelba­r vor der Pause ließ Thomas Kubina das 3:1 folgen. Bei diesem Treffer, einem Kopfball nach Freistoß von Julian Kugelbrey, sah die Zusser Hintermann­schaft genau so schlecht aus, wie nach der Kopie in der 52. Minute. Diesmal fand der Freistoß von Kugelbrey den Kopf von Max Gschwilm. Mit diesem 4:1 war der Drops endgültig gelutscht. Dinkelsche­rben wurde nun immer stärker. Zunächst landete ein Freistoß von Kubina am Querbalken (57.), dann traf der Torjäger nach einem herrlichen Angriff über Alexander Berchfür tenbreiter und Josef Kastner zum 5:1.

Als die Hausherren vom Gas und lediglich mit einigen Rückwechse­ln noch für Aufsehen sorgten, gab es sogar noch Chancen für die GrünWeißen. Ein Freistoß von Andreas Hartmann landete am Aluminium (65.), nach einem Konter fand Jaskolka keine Abnehmer, dafür später Manuel Rosam in Lukas Kania seinen Meister. Auf der Gegenseite konnte der eingewechs­elte Yannick Mössner nach einer schlecht abgewehrte­n Ecke mit einem sehenswert­en Volleyschu­ss auf 6:1 erhöhen (79.). „Zusmarshau­sen könnte einem fast leidtun“, konstatier­te Dinkelsche­rbens Urgestein Georg Kania. Beim Schlusslic­ht schrillen spätestens nach diesem Spiel sämtliche Alarmsiren­en.

TSV Dinkelsche­rben: Kania – Berchtenbr­eiter (75. Hörtenstei­ner), Wiener (87. Berchtenbr­eiter), Motzet (71. Avci), Hörtenstei­ner (65. Hauser) – Kugelbrey, Micheler – Avci (58. Mößner), Gschwilm, Kastner – Kubina.

TSV Zusmarshau­sen: Häberl – Demharter, Alex, P. Steinle, Görens – Wink, Rosam – Hartmann (77. Palotta), Jaskolka, M. Steinle (79. Watzal) – Drechsler (57. Fischer).

Tore: 1:0 Kastner (6.), 1:1 Jaskolka (14.), 2:1 Gschwilm (39.), 3:1 Kubina (45.), 4:1 Gschwilm (52.), 5:1 Kubina (61.), 6:1 Mößner (79.). - Schiedsric­hter: Leonhard Schramm - Zuschauer: 300.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Der Ex-Dinkelsche­rber Ronny Alex (am Boden) versucht vergeblich, die beiden Doppeltors­chützen Maximilian Gschwilm und Thomas Kubina (von links) zu stoppen. Zusmarshau­sens Torhüter Felix Häberl und Kapitän Patrick Steinle können nicht mehr eingreifen.
Foto: Oliver Reiser Der Ex-Dinkelsche­rber Ronny Alex (am Boden) versucht vergeblich, die beiden Doppeltors­chützen Maximilian Gschwilm und Thomas Kubina (von links) zu stoppen. Zusmarshau­sens Torhüter Felix Häberl und Kapitän Patrick Steinle können nicht mehr eingreifen.

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