Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Dinkelscherben dominiert im Derby
Die Lila-Weißen fegen den TSV Zusmarshausen mit 6:1 vom Kaiserberg und sorgen dafür, dass beim Schlusslicht alle Alarmsirenen schrillen
Dinkelscherben So hatten sich Christian Ludl, Christian Wink und Ronny Alex die Rückkehr auf den Kaiserberg nicht vorgestellt. Das Trio mit Dinkelscherber Vergangenheit erlebte mit dem TSV Zusmarshausen im Nachbarschaftsderby der Fußball-Kreisliga Augsburg bittere 90 Minuten. Mit 6:1 wurden sie von den Hausherren des TSV Dinkelscherben förmlich überrollt. Damit schnuppern die Lila-Weißen wieder an der Spitzengruppe, während es für die Zusser im Tabellenkeller so kalt und ungemütlich wird, wie sich das Wetter am vergangenen Wochenende präsentierte.
Trotz dieser nasskalten und ungemütlichen Witterung sowie der Vorverlegung wegen des Dinkelscherber Crosslaufes auf Samstag waren rund 300 Zuschauer gekommen, um dieses Prestigeduell zu verfolgen. Die Begrüßung durch Stadionsprecher Markus Kutschenreiter für Gästetrainer Christian Ludl war gerade verklungen, da klingelte es schon im Kasten des TSV Zusmarshausen.
Die Abwehr schien sich noch im Schockzustand nach dem Spielabbruch vom vergangenen Sonntag zu befinden, als Josef Kastner durch die Reihen spazierte und zum 1:0 abschloss (6.).
Kastner war eigentlich gar nicht die Startelf vorgesehen, doch Kapitän Christoph Girr hatte sich beim Aufwärmen verletzt, sodass Trainer Michael Finkel umstellen musste. Nach diesem Gegentreffer folgte die stärkste Phase der Gäste. Und mit dem ersten brauchbaren Angriff fiel sogar der Ausgleich. Marco Steinle setzte sich im Strafraum durch, scheiterte an Lukas Kania, doch A-Jugendspieler Luca Jaskolka war zur Stelle (14.) – 1:1. Der TSV Zusmarshausen witterte nun Morgenluft. Lukas Drechsler und Marco Steinle brachten jedoch das Kunststück fertig, das Leder zweimal parallel zur Torlinie anstatt in Selbiges hinein zu schießen (19.).
Dann war Schluss mit lustig. Dinkelscherben übernahm das Kommando und Zusmarshausens Torhüter Felix Häberl hielt seine Mannschaft zunächst mit Paraden gegen Hakan Avci, Maximilian Micheler und Thomas Kubina im Spiel. Als die Gäste nur zu zehnt waren, weil Dominik Demharter behandelt wurden musste, schlugen die LilaWeißen zu: Maximilian Gschwilm schob nach Vorarbeit von Hakan Avci zum 2:1 ein (39.). Unmittelbar vor der Pause ließ Thomas Kubina das 3:1 folgen. Bei diesem Treffer, einem Kopfball nach Freistoß von Julian Kugelbrey, sah die Zusser Hintermannschaft genau so schlecht aus, wie nach der Kopie in der 52. Minute. Diesmal fand der Freistoß von Kugelbrey den Kopf von Max Gschwilm. Mit diesem 4:1 war der Drops endgültig gelutscht. Dinkelscherben wurde nun immer stärker. Zunächst landete ein Freistoß von Kubina am Querbalken (57.), dann traf der Torjäger nach einem herrlichen Angriff über Alexander Berchfür tenbreiter und Josef Kastner zum 5:1.
Als die Hausherren vom Gas und lediglich mit einigen Rückwechseln noch für Aufsehen sorgten, gab es sogar noch Chancen für die GrünWeißen. Ein Freistoß von Andreas Hartmann landete am Aluminium (65.), nach einem Konter fand Jaskolka keine Abnehmer, dafür später Manuel Rosam in Lukas Kania seinen Meister. Auf der Gegenseite konnte der eingewechselte Yannick Mössner nach einer schlecht abgewehrten Ecke mit einem sehenswerten Volleyschuss auf 6:1 erhöhen (79.). „Zusmarshausen könnte einem fast leidtun“, konstatierte Dinkelscherbens Urgestein Georg Kania. Beim Schlusslicht schrillen spätestens nach diesem Spiel sämtliche Alarmsirenen.
TSV Dinkelscherben: Kania – Berchtenbreiter (75. Hörtensteiner), Wiener (87. Berchtenbreiter), Motzet (71. Avci), Hörtensteiner (65. Hauser) – Kugelbrey, Micheler – Avci (58. Mößner), Gschwilm, Kastner – Kubina.
TSV Zusmarshausen: Häberl – Demharter, Alex, P. Steinle, Görens – Wink, Rosam – Hartmann (77. Palotta), Jaskolka, M. Steinle (79. Watzal) – Drechsler (57. Fischer).
Tore: 1:0 Kastner (6.), 1:1 Jaskolka (14.), 2:1 Gschwilm (39.), 3:1 Kubina (45.), 4:1 Gschwilm (52.), 5:1 Kubina (61.), 6:1 Mößner (79.). - Schiedsrichter: Leonhard Schramm - Zuschauer: 300.