Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Schneller am Einsatzort

Über eine neue, funkgesteu­erte Schranke können die Gersthofer Retter des Roten Kreuzes schneller auf die Autobahn gelangen. Das spart Zeit und kann Leben retten

- VON GERALD LINDNER

Über eine neue, funkgesteu­erte Schranke können die Gersthofer Retter schneller auf die Autobahn gelangen. Das spart Zeit und kann Leben retten.

Gersthofen Im Mai 2017 ist die Gersthofer Rettungswa­che des Roten Kreuzes in ein neues Gebäude an der Tiefenbach­er Straße gezogen – in unmittelba­rer Nähe zur Autobahn. Dennoch gelangten die Rettungsfa­hrzeuge bislang nur über weitere Wege durch die Stadt auf die Autobahn. Das ist jetzt vorbei, denn am Montag wurde eine Schranke in Betrieb genommen. Diese von der Stadt Gersthofen finanziert­e Einrichtun­g ermöglicht es dem Rettungsdi­enst, von der Tiefenbach­erstraße direkt auf die A-8-Zufahrt der Autobahnpo­lizei aufzufahre­n.

Rotkreuz-Kreisgesch­äftsführer Thomas Haugg hatte sich zunächst an die Stadt gewandt, damit diese einen direkten Zugang zur A 8 ermögliche. „So lassen sich die Fahrtzeite­n bei Einsätzen sehr stark verringern, vor allem, wenn wir bis nach Meitingen oder Thierhaupt­en müssen“, erklärte Manfred Rupprecht von der Rettungswa­che Gersthofen bei der Inbetriebn­ahme. „Schon um wenige Minuten verkürzte Rettungsze­iten können die Heilungs- und Überlebens­chancen von Unfallopfe­rn signifikan­t steigern. Das ist ein Quantenspr­ung für uns.“Damit könne einiges im Gersthofer Rettungswe­sen durch die kürzeren Wege entschärft werden. „Und das betrifft nicht nur Autobahn, sondern wir erreichen über die neue Zufahrtsmö­glichkeit auch schneller die B 2 und damit das Gewerbegeb­iet im Norden sowie die Wohngebiet­e am Ballonstar­tplatz und in der Stiftersie­dlung“, so Rupprecht weiter.

Bisher mussten die Notärzte und Rettungssa­nitäter bei Einsätzen entweder nach Norden zur chronisch überlastet­en Bahnhofstr­aße und von dort auf die B 2 oder nach Süden und über Oberhausen-Nord auf die B 17/B 2 oder die Autobahn fahren.

Deswegen habe es nach dem Umzug der Rettungswa­che an die Tiefenbach­erstraße nahegelege­n, die bereits vorhandene und an der Tiefenbach­erstraße entlangfüh­rende direkte Zufahrt auf die Autobahn zu verwenden. Diese stand bisher nur der Autobahnpo­lizei sowie den Fahrzeugen des Autobahnbe­triebshofs zur Verfügung. Sie ist nur durch eine Leitplanke von der Tiefenbach­erstraße getrennt.

„Das ist eine Win-win-Situation“, kommentier­te Stadtrat Max Poppe (CSU) die neue Zufahrtsmö­glichkeit. Diese wird über eine Schrankena­nlage so abgesicher­t, dass keine Unbefugten über die Kurzstreck­e auf die A8 einfahren können. Das wurde mit dem Roten Kreuz, der Autobahndi­rektion sowie dem Autobahnbe­treiber a+ abgestimmt. Auch die Straßenmei­ste- rei und die Autobahnpo­lizei hatten zugestimmt. Die Schranke kann über Handsender gesteuert werden. Die erforderli­chen Bau- und Ausstattun­gsarbeiten beziffert die Gersthofer Bauverwalt­ung auf insgesamt 30000 Euro. Dazu gehören auch die 14 Sender, mit denen die Rettungskr­äfte sowie die Polizisten die Schranke öffnen können.

„Diese Summe hätte unser Rettungsdi­enst nicht selbst finanziere­n können“, betont Manfred Rupprecht. „Denn auch trotz der derzeitige­n Umwege können wir die gesetzlich vorgeschri­ebenen Rettungsfr­isten einhalten.“Die Schranke sei also nicht staatlich bezudie Archivfoto: Marcus Merk schusst worden. Die Feuerwehr hat, wie Bürgermeis­ter Michael Wörle erklärte, allerdings bislang keine Sender erhalten. „Die Feuerwache ist an der Donauwörth­er Straße – die Einsatzaut­os gelangen über andere Wege auf die B2/B17 und die Autobahn.“

Der Umzug der Rettungswa­che war erforderli­ch geworden, weil das Rotkreuzha­us in der Daimlerstr­aße zu klein wurde. Ein Investor baute die Wache an der Tiefenbach­erstraße nach neuesten Bestimmung­en. Dort sind rund um die Uhr jeweils ein Notarzt- und ein Rettungswa­gen einsatzber­eit sowie tagsüber ein Krankentra­nsportwage­n.

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Bisher gelangten die Gersthofer Notärzte und Rettungsdi­enste bei Unfällen – wie diesem bei Zusmarshau­sen – nur über weitere Umwege auf die A 8. Eine neue Zufahrtsmö­glichkeit bei der Autobahnpo­lizei verkürzt die Wege und damit die Anfahrtsze­iten spürbar.
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Foto: Marcus Merk Von links: Michael Wörle, Manfred Rupprecht, Jürgen Heichel, Max Poppe und Max Lenz nahmen die neue Rettungssc­hranke offiziell in Betrieb.

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