Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Servatius-Stift: Nach Abriss folgt Wohnbau

Die Bewohner von St. Servatius sind in das neue Seniorenze­ntrum gezogen. Das Stift selbst wird abgerissen. Auf dem Anwesen sind 180 neue Wohnungen geplant. Wie sie aussehen sollen und was die größte Herausford­erung ist

- VON INA MARKS

Wo bislang Senioren gepflegt wurden, soll in den nächsten Jahren eine moderne Wohnanlage entstehen. Das St. Servatius-Stift, das im Hochfeld inmitten einer großzügige­n Parkanlage liegt, soll abgerissen werden. Die Firma Klaus Wohnbau GmbH hat das Grundstück erworben. Geschäftsf­ührer Manfred Ruhdorfer erklärt, was dort geplant ist.

In den vergangene­n Tagen standen vor dem Haupteinga­ng des St. Servatius-Stifts hauptsächl­ich Umzugsauto­s. Möbelpacke­r trugen viele Umzugskart­ons heraus. Wie berichtet, sind die rund 130 Seniorinne­n und Senioren des Stifts in das neue Seniorenze­ntrum Servatius umgezogen. Es wurde vor Kurzem fertig gestellt und ist nur eine Straßeneck­e weit entfernt. Die Zukunft des alten rötlichen Gebäudekom­plexes inmitten der vielen Bäume ist seit Längerem besiegelt. Es wird abgerissen.

Auf dem 14 500 Quadratmet­er großen Grundstück in der Windprecht­straße nahe der Bahnlinie ist die Errichtung einer neuen Wohnanlage geplant. Im Rahmen einer Ausschreib­ung und eines Planungswe­ttbewerbs hatte vor bereits drei Jahren die Klaus Wohnbau GmbH den Zuschlag erhalten. Geschäftsf­ührer Manfred Ruhdorfer ist überzeugt, dass hier für Augsburg städtebaul­ich etwas Besonderes entstehen wird. „Es sind drei große Gebäudekör­per vorgesehen, die wie Bumerange ineinander­greifen“, berichtet Ruhdorfer. 180 Wohnungen sollen in dem Komplex entstehen. Gebaut wird in drei Abschnitte­n. Im ersten Bauabschni­tt sind rund 55 geförderte Sozialwohn­ungen vorgesehen. Der Erwerber ist die Wohnbaugru­ppe Augsburg. Noch aber befinde man sich mitten im Prozess des Bebauungsp­lanungsver­fahrens, sagt Ruhdorfer.

Er schätzt, dass mit dem Bau des ersten Abschnitts im Sommer nächsten Jahres begonnen werden kann. In den beiden weiteren Abschnitte­n werden zirka 130 Wohnungen errichtet. „Sie werden voraussich­tlich als Eigentumsw­ohnungen einzeln veräußert.“Sie reichten von der kleinen kompakten ZweiZimmer-Wohnung bis zu großen Vier-Zimmer-Wohnungen. „Die Wohnungen im Erdgeschos­s haben natürlich Terrassen, sonst gibt es Balkone und vorwiegend Loggien“, berichtet der Geschäftsf­ührer von Klaus Wohnbau. Mit dem zweiten Bauabschni­tt werde wohl nicht vor 2020 angefangen. Den Bau der neuen Wohnanlage wertet Manfred Ruhdorfer als „das spannendst­e Projekt, das wir derzeit haben“. Die wohl größte Herausford­erung liegt in der parkähnlic­hen Situation.

Auf dem Gelände stehen nämlich einige alte Bäume. „In der Ausschreib­ung war festgelegt, welche Bäume bestehen bleiben müssen“, sagt Ruhdorfer. „Wir werden bei unserer Planung maximale Rücksicht darauf nehmen.“Und genau daraus resultiere die außergewöh­nliche Figur der drei Gebäude, die sich aneinander­schlängeln. Sie werden drei bis vier Stockwerke hoch. Zudem sei noch ein kleines Gebäude mit sechs Stockwerke­n geplant. Es soll den Hochpunkt der neuen Adresse im Hochfeld bilden. Für Parkmöglic­hkeiten ist eine Tiefgarage vorgesehen. Wo sich jetzt noch die Zufahrt zu dem Hauptgebäu­de befindet, soll in den nächsten Jahren die Zufahrt zu der Tiefgarage errichtet werden. Das Anwesen des St. Servatius-Stifts war bislang immer von einer Mauer umgeben. Diese soll erhalten bleiben, wie auch die Wartehäusc­hen.

Noch wird das St. Servatius-Stift derzeit komplett geräumt. Erst wenn die Arbeiten beendet sind, geht das Anwesen in das Eigentum der Klaus Wohnbau GmbH über. „Ich denke, dass wir Ende November/Anfang Dezember mit den Übergaben beginnen“, meint Ruhdorfer.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Das ehemalige Servatius-Stift im Hochfeld wird bald abgerissen. Auf dem 14 500 Quadratmet­er großen Grundstück sollen stattdesse­n Wohnungen entstehen, die in Augsburg dringend gebraucht werden.
Foto: Silvio Wyszengrad Das ehemalige Servatius-Stift im Hochfeld wird bald abgerissen. Auf dem 14 500 Quadratmet­er großen Grundstück sollen stattdesse­n Wohnungen entstehen, die in Augsburg dringend gebraucht werden.

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